Tag & Nacht

Am Sonntag, dem 31. März, blieb die Alarmstufe Rot für Hochwasser in den Departements Vienne und Indre-et-Loire bestehen. Die ansteigenden Wassermassen der Creuse haben mehrere Gemeinden stark getroffen.

In den Straßen von L’Île-Bouchard in Indre-et-Loire hat das Grau des Asphalts dem Schlamm Platz gemacht. Der Fluss Vienne ist über die Ufer getreten, und an manchen Stellen reichte das Wasser bis zu den Dächern der Autos. Vor der Haustür von Jacqueline haben die Fluten Holzstücke angeschwemmt. „Ich weiß nicht, woher diese Dinge kommen“, sagt die Rentnerin gegenüber dem Sender Franceinfo.

Ihr Haus ist vorerst trocken geblieben. Doch der Wasserstand der Vienne steigt weiter. Ihre Keller sind überflutet, und das Wasser fließt unaufhörlich. Für Jacqueline kommt eine Evakuierung nicht infrage; sie fühlt sich zu erschöpft, selbst als die Feuerwehr anklopft, um zur Evakuierung aufzufordern.

Ein Ereignis, das es seit 40 Jahren nicht gab

Im Süden von Touraine hat sich die Landschaft verändert. Die Dörfer sind unkenntlich und teilweise unter zwei Metern Wasser verschwunden. Franck stand um 3 Uhr morgens auf, aber es blieb keine Zeit, alle Möbel in Sicherheit zu bringen. In seinem Haus schwimmt alles.

In den Stadtvierteln sind Straßen zu reißenden Strömen geworden. Fünf Familien mussten evakuiert werden. Die Feuerwehr rät dazu, den Strom abzustellen. Aufzüge stehen still. Den Bewohnern bleibt nichts anderes übrig, als auf den wütenden Fluss zu blicken. In Descartes wurde der Höchststand der Creuse um 15 Uhr mit 7,34 Metern erreicht – ein Pegel, der seit 40 Jahren nicht verzeichnet wurde.

Diese dramatischen Überschwemmungen stellen die betroffenen Gemeinden vor enorme Herausforderungen. Die Solidarität unter den Bewohnern und der unermüdliche Einsatz der Rettungsdienste sind in diesen schweren Zeiten von entscheidender Bedeutung. Während die Wasserpegel langsam sinken, beginnt für viele das Aufräumen und Wiederaufbauen – ein Prozess, der Wochen oder sogar Monate in Anspruch nehmen kann.


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