Tag & Nacht

„Die wissenschaftlichen Beweise sind eindeutig: Der Klimawandel ist eine Bedrohung für das menschliche Überleben und die Gesundheit des Planeten“, betont der neue IPCC-Bericht und unterstreicht die Notwendigkeit, sowohl zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen als auch zur Vorbereitung auf immer schlimmere Katastrophen zu handeln.

Jede weitere Verzögerung im Kampf gegen den Klimawandel kann die kleine Chance verspielen, der Menschheit doch noch eine „lebenswerte Zukunft“ zu sichern, warnten die UN-Klimaexperten (IPCC) am Montag. Die globale Erwärmung hat bereits „großflächige negative Auswirkungen“ auf Mensch und Natur verursacht, von denen einige „irreversibel“ sind, so der neue Bericht der UN-Klimaexperten, der am Montag veröffentlicht wurde.

„Die Zunahme von Wetter- und Klimaextremen hat zu irreversiblen Auswirkungen geführt, welche Mensch und Natur über ihre Anpassungsfähigkeit hinaus belasten können“, betont der IPCC und schätzt, dass selbst ein vorübergehendes Überschreiten der Schwelle von +1,5°C Erwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter weitere „irreversible“ Schäden an empfindlichen Ökosystemen wie den Polen, Küsten und Bergen verursachen könnte.

UN-Generalsekretär Antonio Guterres beklagte am Montag den „kriminellen“ Führungsmangel der Weltpolitiker im Kampf gegen die Erderwärmung an und reagierte damit auf den wissenschaftlichen Bericht, der das „Leid“ der von Katastrophen heimgesuchten Menschheit beschreibt. Der am Montag veröffentlichte Bericht der UN-Klimaexperten (IPCC) „ist eine Sammlung menschlichen Leids und eine vernichtende Anklage gegen das Versagen der Staats- und Regierungschefs im Kampf gegen den Klimawandel“, sagte Guterres und beklagte einen regelrechten „kriminellen Verzicht auf Führung“.

3,3 bis 3,6 Milliarden Menschen bereits „sehr gefährdet“ durch die Auswirkungen der globalen Erwärmung
Zwischen 3,3 und 3,6 Milliarden Menschen, also fast die Hälfte aller Menschen auf der Erde, sind laut dem neuen Bericht bereits „sehr gefährdet“ durch die Auswirkungen der globalen Erwärmung. Und die regional und sogar innerhalb von Regionen unterschiedliche Anfälligkeit wird durch Unterschiede in der sozioökonomischen Entwicklung oder auch durch die nicht nachhaltige Nutzung von Land und Ozeanen gefördert, so der IPCC.

Zwischen 3 und 14% der Arten an Land sind vom Aussterben bedroht
Die durch den Klimawandel verursachten Schäden an der biologischen Vielfalt werden weiter zunehmen, zwischen 3 und 14% der Landarten werden vom Aussterben bedroht sein, selbst wenn die Erwärmung auf +1,5°C begrenzt wird, prognostizierten die UN-Klimaexperten. Unter Hinweis auf die „fundamentale“ Bedeutung von Ökosystemen, um eine „resiliente“ Entwicklung gegenüber der Erwärmung zu ermöglichen, fordert der Bericht, „etwa 30 bis 50% der Oberfläche“ des Planeten zu schützen, auf dem Land, in den Ozeanen und in Süßwassergebieten.

1 Milliarde Menschen leben bis 2050 in bedrohten Küstengebieten
Etwa eine Milliarde Menschen könnten bis 2050 in Küstengebieten leben, die durch steigende Meeresspiegel und Überflutung bei Stürmen bedroht sind, so der neue Bericht der UN-Klimaexperten.

Aufgrund von Bevölkerungsbewegungen, die zu Konzentrationen an den Küsten führen, insbesondere in großen Megastädten, die knapp über dem Meeresspiegel liegen, „könnten mittelfristig und unter allen Szenarien“ der Treibhausgasemissionen „etwa eine Milliarde Menschen von küstennahen Klimagefahren bedroht sein“, stellt der IPCC fest. 2020 lebten 896 Millionen Menschen, d.h. 11% der Bevölkerung, in niedrigen Küstengebieten.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!