Tag & Nacht

Seit Anfang des Jahres ist die Zahl der ankommenden Migranten in Italien um 300% gestiegen. In Kalabrien versuchen Teams des Zivilschutzes, den Zustrom von Erstankömmlingen zu koordinieren.

In den ersten vier Monaten des Jahres ist die Zahl der ankommenden Migranten in Italien um 300% im Verglaich zum Vorjahr gestiegen. Es ist der Süden des Landes, der an vorderster Front der Migrationskrise steht. Die kleine Hafenstadt Roccella Ionica, 6.000 Einwohner, muss Hunderte von ankommenden Flüchtlingsbooten bewältigen. Auch an diesem Abend ist das vom Roten Kreuz betriebene Notaufnahmezentrum voll belegt. Die Migranten, die alle aus Libyen kamen, wurden nach sieben Tagen Irrfahrt auf dem Meer gerettet. Ein 16-jähriger junger Mann hat die Reise ganz allein von Pakistan aus angetreten. „Ich bin nach Italien gekommen, weil ich in meinem Land nicht sicher war“, erzählt er.

Um sich zu verständigen, behelfen sich die freiwilligen Helfer mit den Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen. Es gibt keine Dolmetscher, sondern nur Apps auf dem Handy. „All diese jungen Menschen tun mir leid. […] Sie sind so dankbar für das Wenige, das wir ihnen geben“, sagt Arturo Bianco, ein Freiwilliger des Zivilschutzes gegenüber dem Sender France 2. Nur haben nicht alle das Glück, lebend in Italien anzukommen. In Cutro kamen am 26. Februar 94 Menschen ums Leben und 80 überlebten. 34 Minderjährige konnten nur noch tot geborgen werden.

Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer der auf dem Mittelmeer umgekommenen Flüchtlinge wesentlich höher ist.


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