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Obwohl in Italien am Montag ein neues Gesetz in Kraft trat, das die Zahl der in Italien an Land gebrachten Migranten drastisch begrenzen soll, gab jetzt eine Wohltätigkeitsorganisation bekannt, dass rund 50 Migranten, die seit Sonntag in Seenot waren, von der Küstenwache gerettet wurden.

Eine Wohltätigkeitsorganisation, die Migrantenboote im Mittelmeer überwacht, erklärte am Montag, dem 2. Januar, dass die italienische Küstenwache rund 50 Personen in Sicherheit gebracht habe, nachdem diese wiederholt um Hilfe gerufen hatten.

Die Organisation „Alarm Phone“, die eine Notrufnummer für Migranten in Not betreibt, erklärte auf Twitter, man sei „erleichtert, bestätigen zu können, dass die italienische Küstenwache endlich die Menschen gerettet hat“, die bereits seit Sonntag um Hilfe gerufen hatten. Es wurden keine weiteren Informationen über die geretteten Personen mitgeteilt.

Die NGO Ärzte ohne Grenzen hatte ursprünglich am Montag berichtet, dass sie auf dem Weg sei, um ein Migrantenboot in Seenot zu retten, man befürchte aber, damit gegen das neue Seenotrettungsgesetz der rechtsextremen italienischen Regierung zu verstoßen.

„Wir sind auf dem Weg zu dem Boot in Gefahr, um zu helfen“, hatte ein Pressesprecher von MSF, Maurizio Debanne, der Nachrichtenagentur AFP zunächst mitgeteilt, nachdem das NGO-Schiff Geo Barents unterrichtet worden war, dass 45 bis 50 Menschen, die sich auf See verirrt hatten, Hilfe benötigten. „Wir haben die italienischen Behörden sofort um Erlaubnis gebeten, einzugreifen, aber wir haben keine Antwort erhalten“, erklärte der Sprecher. „Nach internationalem Recht und den Seefahrtskonventionen sind wir verpflichtet, denjenigen zu helfen, die in Gefahr sind“.

Das neue Gesetz, das am Montag in Kraft trat, zielt darauf ab, die Zahl der an Land gebrachten Menschen zu begrenzen, indem es die Zahl der Rettungsaktionen, die NGOs bei ihren Fahrten auf See durchführen, begrenzt.

Die Ärzte ohne Grenzen gab nach Inkrafttreten des neuen Gesetzes an, nicht mehr nach dem Boot zu suchen erklärte, dass sie Booten in Seenot nur noch auf Ersuchen und mit Zustimmung der italienischen Behörden Hilfe leisten könne.

Die rechtsextreme Regierung von Giorgia Meloni kam im Oktober mit dem Versprechen an die Macht, die Ankunft von Migranten in Italien zu stoppen – in 2022 waren es nach Angaben des Innenministeriums mehr als 105.000.


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