Tag & Nacht

Einige Städte und Gemeinden greifen angesichts der explodierenden Energiekosten zu drastischen Sparmaßnahmen.

Energie einzusparen ist nicht immer einfach und jede Gemeinde entwickelt ihre eigenen Tricks, um die Energierechnung zu senken: die öffentliche Beleuchtung ausschalten, bestimmte Gebäude schließen – die Bürgermeister lassen sich einiges einfallen. Der sozialistische Präsident des Regionalrats der Bretagne, Loïg Chesnais-Girard, bereitet sich darauf vor, seine Region energetisch aufzurüsten: „Wir haben im Jahr 2022 zusätzliche Energiekosten in Höhe von 10 Millionen Euro“, beklagt er. In diesem Winter wird die Temperatur in den bretonischen Gymnasien um durchschnittlich ein Grad auf 19 Grad sinken.

„Unsere Gymnasien umfassen 2 Millionen Quadratmeter. Die öffentlichen Bürogebäude der Region haben nur ein paar hunderttausend Quadratmeter.“ (Loïg Chesnais-Girard, Präsident des Regionalrats der Bretagne gegenüber Franceinfo).

Die Sparmaßnahmen werden natürlich alle öffentlichen Gebäude der Region betreffen, aber die Gymnasien machen den größten Brocken aus. Der Regionalrat hofft, die Energierechnung um etwa 7% senken zu können.

Eislaufbahnen und Schwimmbäder sind energieintensive Einrichtungen
Auch Straßburg will den Energieverbrauch um 10% denken, aber das wird nicht ausreichen, da die Energierechnung der Stadt um das Fünffache steigt. Das Energiebudget der Stadt steigt von 12 Millionen Euro im Jahr auf über 60 Millionen Euro, wenn nicht entsprechend von der Verwaltung reagiert wird, erklärt die grüne Bürgermeisterin Jeanne Barseghian. Sie ordnete daher bereits Einsparungen bei den Betriebskosten an, insbesondere in den Museen, die ab sofort an zwei statt einem Tag pro Woche schließen werden. Die Maßnahme sorgt für Stirnrunzeln, aber die grüne Politikerin beteuert: „Wenn es zum Beispiel große Ausstellungen gibt, werden wir eine Öffnung an sechs Tagen in der Woche beibehalten. Das ist unerlässlich.“

Die energieintensivsten öffentlichen Einrichtungen sind Eislaufbahnen und die Schwimmbäder. Diese Feststellung traf auch Stéphane Rossignol, Bürgermeister von La Grande-Motte im Departement Hérault und Präsident des Gemeindeverbands Pays de l’Or.

„Früher waren unsere Schwimmbäder sieben Tage die Woche geöffnet, jetzt werden alle vier an allen Sonntagnachmittagen geschlossen sein, plus einen Tag in der Woche. Damit wird jedes Schwimmbad anderthalb Tage in der Woche geschlossen sein.“ (Stéphane Rossignol, Bürgermeister von La Grande-Mothe gegenüber Franceinfo)

Der Bürgermeister von La Grande-Motte hofft, auf diese Weise etwa 300.000 Euro einzusparen und den Energiehaushalt in etwa stabil zu halten. Ein völlig unerreichbares Ziel für die Gemeinde Montataire im Departement Oise, wo der Bürgermeister Jean-Pierre Bosino die Energiekosten von 600.000 Euro auf 2,5 Millionen Euro steigen sieht. „Sie können Einsparungen machen, soviel Sie wollen, 1,9 Millionen werden Sie so nicht einsparen, das ist unmöglich! Also haben ich beschlossen, dass wir nicht zahlen werden.“ Der kommunistische Bürgermeister fordert, dass die Regierung die Energiepreise auch für die Gemeinden reguliert, so wie es bei Privatpersonen der Fall ist.


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