Tag & Nacht

Ursprünglich für eine Laufzeit von 40 Jahren geplant, geht die Behörde für nukleare Sicherheit nun davon aus, dass diese Reaktoren 50 Jahre lang betrieben werden können. Aber die ASN fordert die Betreiberin EDF auf, Arbeiten durchzuführen, um die Sicherheit der Kraftwerke zu verbessern.

Die französische Behörde für nukleare Sicherheit (ASN) hat am Donnerstag, 25. Februar, den Weg für den Weiterbetrieb der ältesten Reaktoren Frankreichs geebnet, deren Lebensdauer sich nun von 40 auf 50 Jahre verlängern wird. Die ASN fordert die Betreiberin EDF jedoch auf, Arbeiten zur Verbesserung der Sicherheit durchzuführen. Diese Entscheidung betrifft die 32 900-MW-Reaktoren, die ältesten der französischen Werke, die hauptsächlich in den 1980er Jahren in Betrieb genommen wurden.

Die betroffenen Standorte sind : Bugey (Ain), Blayais (Gironde), Chinon (Indre-et-Loire), Cruas (Ardèche), Dampierre (Loiret), Gravelines (Nord), Saint-Laurent (Loir-et-Cher) und Tricastin (Drôme). Einige Reaktoren, die Anfang der 1980er Jahre in Betrieb genommen wurden, haben sogar schon die 40-Jahres-Marke überschritten.

Eine bedingte Verlängerung
Die ASN hat in diesem Text die Bedingungen für den Betrieb über ihre vierte „periodische Überprüfung“ hinaus festgelegt, die alle zehn Jahre stattfindet, d.h. bis Ende der 2020er oder 2030er Jahre, je nach Datum der Inbetriebnahme.

Insbesondere sind Verbesserungen geplant, die sicherstellen, dass die Radioaktivität im Falle eines Unfalls innerhalb des Gehäuses eingeschlossen bleibt.

Der zweite wichtige Aspekt betrifft die Verstärkung der Reaktoren gegen gefahren, die diese Einrichtungen bedrohen können. Dazu gehören externe Gefahren wie Erdbeben, Überschwemmungen, extreme Hitze usw. und interne wie zum Beispiel Feuer. Eine letzte Komponente schließlich betrifft die Verstärkung auf der Ebene des Lagerbeckens für abgebrannte Brennelemente.

Greenpeace fordert die Schließung von Kraftwerken
Die Atomkraftgegner ihrerseits fordern seit langem die Stilllegung alter Kraftwerke, wie für das älteste Kraftwerk Fessenheim am Oberrhein beschlossen, das im vergangenen Jahr abgeschaltet wurde.

„Die in Betrieb befindlichen französischen Kernkraftwerke sind für eine Betriebsdauer von dreißig bis vierzig Jahren ausgelegt. Darüber hinaus treten die Atomreaktoren in eine unsichere Alterungsphase ein“, sagt Greenpeace. Die Organisation ruft dazu auf, weitere Abschaltungen vorzunehmen.

Heute bezieht Frankreich fast 70% seines Stroms aus Kernkraft, ein Weltrekord. Man will diesen Anteil bis 2035 auf 50% reduzieren, um mehr Platz für erneuerbare Energien zu schaffen, überlegt aber auch, ein neues Reaktorbauprogramm zu starten.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!



Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein