Tag & Nacht




Öl, Gas und Weizen. Das sind Rohstoffe, die Russland in grossem Umfang an den Westen liefert. Auch wenn eine Verknappung nicht befürchtet wird, könnte die Ukraine-Krise direkte Auswirkungen auf diese Märkte haben.

Bereits seit mehreren Monaten steigen die Preise für bestimmte Rohstoffe, speziell die Energiepreise. Angesichts der aktuellen Krise in der Ukraine stellt sich die Frage, wie sich dies auf die Preise für Produkte wie Gas, Öl, aber auch Weizen auswirkt.

Weizen
Die Ukraine und Russland sind ein wichtige Exporteure von Weizen weltweit, wobei Russland an erster Stelle steht. Zwar sind die Auswirkungen des Konflikts auf diesen Rohstoff heute noch schwer abzuschätzen. Zur Zeit des Konflikts um die Krim im Jahr 2014 sind die Getreidelieferungen ohne jegliche Probleme weitergeflossen.

Es ist natürlich nicht unmöglich, dass die Preise vor dem Hintergrund der aktuellen Krise steigen werden, aber diese Presisteigerungen sollten nicht übermässig ausfallen. Keine übertriebenen Sorgen muss man sich insbesondere bei Brot machen. In einem Baguette, das etwa einen Euro kostet, liegt der Weizenanteil gerade einmal bei 7 bis 8 Cent.

Schon im November letzten Jahres hatte Weizenpreis einen Höchststand erreicht: 300 Euro pro Tonne. Heute liegt der Preis für die Tonne weizen bei etwa 265 Euro pro Tonne.

Gas
Die größte Problematik besteht beim Gas, da Europa 40% seines Bedarfs in Russland einkauft und ein Teil dieses Gases durch die Ukraine fließt. Hier ist derzeit völlig unklar, was passieren wird. Der Marktpreis ist bereits in letzter Zeit von 72 auf 80 Euro gestiegen, aber auch da muss man relativieren: Zu Beginn des Winters stiegen die Gaspreise auf 160 Euro pro Megawatt.

In jedem Fall aber sollte das Gas in Frankreich und Europa nicht knapp werden. Gas kommt über Pipelines nicht nur aus Russland, sondern auch aus Norwegen und in geringerem Masse aus Algerien. Flüssigerdgas (LNG), das mit Schiffen transportiert wird, wird vor allem aus den USA, Katar und Australien importiert. Gas wird in Frankreich nicht ausgehen, aber die Verbraucher werden mehr dafür bezahlen, weil es eine höhere Nachfrage bei einem stagnierenden Angebot geben wird. Und das wird sich auch auf die Strompreise auswirken.

Und die Gasrechnung der Verbraucher? In Frankreich werden die Gaspreise durch den Staat gedeckelt, zumindest was Privathaushalte betrifft. Wirtschaftsminister Bruno Le Maire versicherte in der Zeitung 20Minutes, dass „das Einfrieren des Gaspreises für Privatpersonen“ „unter allen Umständen“ beibehalten werde. Die Tarife sind auf dem Niveau von Oktober 2021eingefroren. Diese Massnahme soll allerdings am 30. Juni nächsten Jahres enden.

Könnte Russland den Gashahn ganz zudrehen? Das erscheint eher als unwahrscheinlich, denn wenn es das täte, wären die wirtschaftlichen folgen auch für Russland enorm. Die westlichen Märkte sind teilweise von Russland abhängig, aber Russland ist auch von den Einnahmen aus dem Westen abhängig.

Öl
Bereits seit mehreren Monaten steigen Öl- und damit auch die Kraftstoffpreise. Und auch heute spiegelt sich der beginnende Krieg in der Ukraine in einem steigenden Ölpreis wider:

Am Morgen des 24. Februar stieg der Presi für ein Barrel Rohöl  über die Marke von 100 USD.

Russland ist nach Saudi-Arabien der zweitgrößte Ölexporteur der Welt. Aber auch beim Öl zeichnet sich keine Gefahr einer gefährlichen Knappheit ab.

Aber wenn ein Krieg ausbricht, wird das die Preise in die Höhe treiben.

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