Tag & Nacht

Städte und Gemeinden in ganz Frankreich reduzieren die Straßenbeleuchtung als Teil des nationalen Energiesparplans für den Winter.

Einige grosse französische Städte, darunter Toulouse und Lyon, schalten seit dem 31. Oktober nachts die Straßenbeleuchtung ab, um Energie zu sparen.

Einen Tag, nachdem in Frankreich die Uhren auf Winterzeit umgestellt wurden, wird in Toulouse die Straßenbeleuchtung in Bereichen außerhalb des Stadtzentrums von Mitternacht bis 5 Uhr morgens ausgeschaltet; in Lyon wird die Beleuchtung von Sonntag bis Mittwoch wöchentlich zwischen 2 Uhr und 4.30 Uhr ausgeschaltet bleiben.

Auch einige Städte in den Pyrénées-Orientales, darunter Argelès-sur-Mer, Toulouges und Sainte-Marie, werden nachts die Lichter ausschalten. Zahlreiche auch kleinere Gemeinden schließen sich an und beschliessen Energie und Geld zu sparen, indem sie die Strassenbeleuchtung abschalten, wenn die meisten Menschen im Bett sind.

In vielen Dörfern werden die Straßenlaternen bereits heute in den frühen Morgenstunden ausgeschaltet, jetzt haben lokale Behörden beschlossen, die Abschaltzeit weiter vorzuverlegen – z. B. die Lichter um 23 Uhr statt um Mitternacht auszuschalten.

Laut einem Anfang Oktober veröffentlichten Bericht der Regierung ist die Straßenbeleuchtung nach den öffentlichen Gebäuden der zweitgrößte Posten auf der Energierechnung der Kommunen, sie macht insgesamt 31 Prozent der kommunalen Energieausgaben aus.

Diese Massnahmen sollen es den gemeinden ermöglichen, die Energiekosten zu senken und die Steuerlast für die Bürger zu reduzieren. Weniger Strom bedeutet allerdings auch weniger Belastung für die Umwelt. Es ist besser für den Geldbeutel der Menschen, aber auch für Pflanzen und Tiere, die auf diese weise weniger künstlichem Licht ausgesetzt sind.

Andere Städte dagegen, darunter auch Paris, haben beschlossen, die Straßenbeleuchtung aus Sicherheitsgründen nicht zu reduzieren. Die Vereinigung „60 millions de piétons“ wies darauf hin, dass 30 Prozent der tödlichen Unfälle mit Fußgängern in den Monaten November, Dezember und Januar, also in der dunklen Jahreszeit, passieren.

Der Verband befürchtet nun, dass durch die Abschaltung der Strassenbeleuchtung die Zahl der Unfälle mit Fußgängern zunehmen wird, und rät Abendspaziergängern, in der Dunkelheit helle Kleidung zu tragen, damit sie besser gesehen werden können.

Ab dem 1. November sind Geschäfte und Büros in Paris allerdings verpflichtet, beleuchtete Hinweisschilder und Werbetafeln auszuschalten, sobald sie geschlossen haben, andernfalls drohen Geldstrafen zwischen 750 und 1.500 Euro.

Einen Monat später, sechs Monate vor dem Inkrafttreten eines landesweiten Gesetzes, tritt in Paris ein Verbot für Leuchtreklame auf Straßen und in öffentlichen Verkehrsmitteln von 23.45 Uhr bis 6 Uhr morgens in Kraft – eine Regelung, die 3.000 digitale Anzeigetafeln und 1.630 Leuchtreklamen allein in Paris betreffen wird.

Laut dem grünen Abgeordneten Dan Lert verbraucht eine zwei Quadratmeter große Werbetafel so viel Strom wie die Beleuchtung und alle Geräte in einem Haushalt.


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