Die Olympischen Spiele 2024 in Frankreich haben nicht nur die Hauptstadt Paris erleuchtet, sondern auch Städte wie Marseille in den Fokus gerückt. Samia Ghali, stellvertretende Bürgermeisterin von Marseille, zeigte sich begeistert über die positiven Effekte, die die Spiele auf ihre Stadt hatten. Aber warum sind solche Großereignisse mehr als nur ein Schaulaufen für Touristen?
Ein Sommer voller Sport und Gemeinschaft
„Alles war perfekt organisiert“, betonte Ghali stolz, als sie über die vergangene zweiwöchige Veranstaltung sprach. Die Segelwettbewerbe in Marseille boten eine spektakuläre Kulisse, aber das war nur die Spitze des Eisbergs. Die Atmosphäre in der Stadt war spürbar, lebendig – und das nicht nur wegen der Olympischen Spiele. „In Marseille ist es immer so“, sagte sie mit einem Lächeln. Die Spiele boten jedoch eine besondere Gelegenheit: Der Club 24, eine kostenlose Fan-Zone ähnlich dem Club France in Paris, zog fast 200.000 Menschen an. Kinder aus allen Vierteln der Stadt hatten die Möglichkeit, sportliche Aktivitäten auszuprobieren und sich kennen zu lernen. Es war nicht nur ein sportliches Ereignis, sondern ein Fest für die ganze Stadt.
Tourismus? Nicht das primäre Ziel
Interessanterweise sieht Ghali die Olympischen Spiele nicht nur als einen Tourismusmagneten. Sicher, die Hotels und privaten Unterkünfte waren ausgebucht – ein wirtschaftlicher Erfolg, den sie nicht abstreitet. Doch in ihren Augen geht es bei den Spielen um mehr. „Wir machen die Spiele nicht, um Touristen anzulocken“, sagt sie bestimmt. Es gehe vielmehr darum, die Leistungen der Athleten zu würdigen und den Funken für den Sport in vielen Menschen zu entzünden. „Wir wollen die Leidenschaft für den Sport wecken und die Menschen motivieren, selbst aktiv zu werden“, erklärt sie. Die langfristigen Auswirkungen – das ist, worauf es wirklich ankommt.
Ein Erbe für die Stadt
Die Olympischen Spiele hinterlassen nicht nur Erinnerungen, sondern auch handfeste Vermächtnisse. In Marseille wurde eine neue Marina eröffnet, die nicht nur für die Spiele genutzt wurde, sondern auch ein dauerhaftes Erbe darstellt. Diese Marina, die 44 Millionen Euro gekostet hat, ist nun für die Öffentlichkeit zugänglich. Besonders Kinder, die bisher wenig Zugang zu Wassersportarten hatten, profitieren davon. Die Einrichtung wird als Teil eines „Pôle France“ fungieren – ein nationaler Sportstützpunkt, der allen Bürgern zu erschwinglichen Tarifen zur Verfügung steht.
Marseille hat durch die Spiele nicht nur Touristen angelockt, sondern auch langfristige Investitionen in die sportliche Infrastruktur getätigt. Die Marina ist ein Symbol für das, was die Stadt aus den Olympischen Spielen mitgenommen hat – ein Ort, der Menschen zusammenbringt und ihnen neue Möglichkeiten bietet.
Sport als Treiber des Wandels
Die Worte von Samia Ghali klingen nach. Die Olympischen Spiele sind nicht nur ein Schaufenster der sportlichen Exzellenz, sondern ein Katalysator für Veränderungen. Sie inspirieren die nächste Generation, wecken Begeisterung und schaffen Infrastruktur, die weit über das Ereignis hinaus Bestand hat.
Marseille hat gezeigt, wie eine Stadt die Gelegenheit ergreifen kann, ihre eigene Zukunft zu gestalten. Und wer weiß – vielleicht war das wahre Highlight der Spiele nicht eine glänzende Medaille, sondern die leuchtenden Augen eines Kindes, das zum ersten Mal in einem Boot sitzt und von seiner sportlichen Zukunft träumt.
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