Der Absturz einer Boeing 707 der Air India im Jahr 1966 im Mont-Blanc-Massiv ist dank eines jungen, zutiefst ehrlichen Bergsteigers aus Savoyen wieder in die Schlagzeilen gekommen. Im Jahr 2013 hatte er einen Schatz entdeckt, der hauptsächlich aus Smaragden und Saphiren bestand, und ihn anschließend zur Gendarmerie gebracht, damit er seinem Besitzer übergeben werden konnte. Von den Nachkommen der Opfer meldete sich jedoch niemand. Diese Woche wurde der Schatz zwischen dem Bergsteiger und der Stadt Chamonix aufgeteilt, die jeweils 150.000 € erhielten.
Ein Schatz aus Edelsteinen, der auf dem Bossons-Gletscher im Mont-Blanc-Massiv entdeckt wurde und wahrscheinlich aus dem Absturz eines indischen Flugzeugs im Jahr 1966 stammt, wurde acht Jahre nach seiner Auffindung zwischen seinem Entdecker und der Stadt Chamonix aufgeteilt, wie die Stadt am Samstag mitteilte.
Die Steine, hauptsächlich Smaragde und Saphire, „wurden diese Woche in zwei gleiche Lose aufgeteilt“, die von zwei Gemmologie-Experten zusammengestellt wurden. Jedes Los wird auf etwa 150.000 Euro geschätzt, wie der Bürgermeister von Chamonix, Eric Fournier, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP erklärte.
Das Gesetz sieht nämlich vor, dass der Schatz, wenn innerhalb von zwei Jahren kein Erbe gefunden wird, zur Hälfte an den Bergsteiger, der ihn entdeckt hatte, und zur Hälfte an den Eigentümer des Bossons-Gletschers, auf dem er gefunden wurde, d. h. an die Gemeinde Chamonix, fällt.
Die in einer kleinen Metalldose eingeschlossenen Steine waren im Sommer 2013 von einem jungen Bergsteiger aus Savoyen, der anonym bleiben möchte, gefunden worden. Er hatte den Schatz zur Gendarmerie gebracht, damit er seinem Besitzer übergeben werden konnte.
Den Behörden zufolge stammen die Edelsteine höchstwahrscheinlich aus dem Absturz der „Kangchenjunga“, einer Boeing 707 der Air India, die 1966 auf der Strecke Bombay-New York abgestürzt war. Sie war mit 117 Passagieren an Bord in einer Höhe von etwa 4.750 Metern auf den Gletscher geprallt. Keiner der Passagiere hatte den Absturz überlebt.
Schon Fünfzehn Jahre zuvor war ein anderes Flugzeug der Air India, die Malabar Princess, am 3. November 1950 in 4.700 Metern Höhe auf demselben Gletscher abgestürzt, wobei 48 Menschen ums Leben kamen. Damals war das Gerücht aufgekommen, dass sich an Bord Goldbarren befanden, ohne dass eine Spur davon gefunden wurde.
Der Bossons-Gletscher gibt regelmäßig Trümmer von Flugzeugkatastrophen am Mont Blanc frei. Bereits 1975 hatte der Bergführer Christian Mollier bei einem Berglauf das Fahrwerk der Malabar Princess entdeckt.
Die Steine, die der Stadt Chamonix zugefallen ist, werden nun in die Sammlung ihres neuen Kristallmuseums aufgenommen, das am 18. Dezember eröffnet werden soll.
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