Tag & Nacht




Der Mont-Blanc-Tunnel – eine der wichtigsten Verkehrsachsen zwischen Frankreich und Italien – wird vom 1. September bis zum 12. Dezember 2025 komplett gesperrt. Drei Monate und zwölf Tage lang wird hier kein einziges Auto, kein Lastwagen und kein Motorrad fahren können. Der Grund: umfangreiche Sanierungsarbeiten an der Tunneldecke. Insgesamt sollen 254 Meter der bestehenden Struktur erneuert werden.

Ein Vorhaben mit Ansage. Schon 2024 hatte man mit ersten Bauphasen begonnen. Nun folgt die zweite Runde – die zentrale und umfassendere Etappe.


Warum genau jetzt?

Die Entscheidung für den Herbst war kein Zufall. In dieser Jahreszeit lässt der Touristenandrang nach, und auch der Wirtschaftsverkehr ist nicht auf seinem Höchststand. Eine kluge Wahl, um die Auswirkungen auf das Umland möglichst gering zu halten.

Trotzdem – so ganz ohne Folgen bleibt das Ganze nicht.


Alternativen? Ja, aber mit Einschränkungen

Wer in den drei Monaten zwischen Chamonix (Frankreich) und Courmayeur (Italien) reisen möchte, muss sich auf Umwege einstellen. Empfohlen werden der Tunnel du Fréjus und der Grand-Saint-Bernard-Tunnel. Diese Routen sind zwar deutlich länger, aber zuverlässig.

Klingt einfach? Ist es nicht immer.

Denn auch die Pässe des Montets und des Petit-Saint-Bernard stehen als mögliche Optionen zur Verfügung – solange kein Schnee fällt. Wer die Alpen kennt, weiß: Der Winter kann früh kommen und die Pässe schnell dichtmachen. Wer also die Berge auf diesen Wegen überqueren will, sollte das Wetter im Blick behalten – und gegebenenfalls flexibel umplanen.


Und was passiert mit bestehenden Abos?

Pendler und Vielfahrer können aufatmen: Alle Abonnements, die am 1. September 2025 noch gültig sind, werden automatisch um vier Monate verlängert. Eine faire Geste, die zumindest etwas Erleichterung bringt in einer Zeit, in der Geduld und Planung gefragt sind.


Sicherheit hat Vorrang

Das Ziel der Maßnahmen ist glasklar: Der Tunnel soll sicherer und langlebiger werden. Als zentrale Verbindung zwischen Nord- und Südeuropa ist er von unschätzbarem Wert für den Personen- und Güterverkehr. Eine Modernisierung ist also nicht nur sinnvoll, sondern längst überfällig.

Und doch – der Eingriff ist tiefgreifend.

Denn wer erinnert sich nicht an das Jahr 1999, als ein verheerender Brand im Tunnel 39 Menschenleben forderte? Seitdem steht die Sicherheit an oberster Stelle. Diese neue Bauphase ist ein weiterer Schritt, um solche Katastrophen dauerhaft zu verhindern.


Drei Monate Umweg – aber auch drei Monate Zukunftsinvestition

Klar, drei Monate sind kein Pappenstiel. Aber wenn man bedenkt, dass der Mont-Blanc-Tunnel nach dieser Phase moderner, robuster und sicherer dasteht als je zuvor, dann lohnt sich das Warten.

Wer weiß – vielleicht bietet dieser Umweg auch mal die Gelegenheit, neue Routen zu entdecken, neue Orte kennenzulernen und den gewohnten Pfad einfach mal zu verlassen?

Ein bisschen Abenteuer steckt schließlich in jeder Baustelle.

Von Andreas M. Brucker

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