Die französische Modehandelskette leitete das Verfahren ein, um mit Mietrückständen fertig zu werden, die sich während der Covid-19-Gesundheitskrise angesammelt hatten.
Die Damenkonfektionskette Naf Naf hat Anfang der Woche einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Dies teilte ein Sprecher gegenüber Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag (31. August) mit und bestätigte damit eine Meldung der Fachwebsite Fashion Network. Die Marke muss sich mit hohen Mietrückständen auseinandersetzen, die sich während der Covid-19-Pandemie angesammelt haben. Naf Naf sei während der Gesundheitskrise nicht für staatliche Beihilfen in Frage gekommen.
Die 1973 von zwei Brüdern gegründete französische Marke beschäftigt 660 Mitarbeiter in Frankreich, besitzt 131 Geschäfte und verzeichnete 2022 einen Umsatz von 141 Mio. EUR, der laut dem Firmensprecher „im Wachstum begriffen“ war. Das Unternehmen hat bereits mit einer Umstrukturierung begonnen und im Juni 2023 Stellen abgebaut. Naf Naf war bereits im Mai 2020 unter Insolvenzverwaltung gestellt und kurz darauf von der türkisch-französischen Gruppe SY übernommen worden, die auch heute noch Anteilseigner ist und 2019 bereits die Marke Sinéquanone übernommen hatte.
Die Modebranche in Frankreich wird seit mehreren Monaten von einer heftigen Krise erschüttert. Camaïeu, Kookaï, Burton of London, Gap France, André, San Marina, Kaporal, Don’t Call Me Jennyfer, Du Pareil au Même und Sergent Major – alle diese den französischen Verbrauchern wohlbekannten Marken litten unter der Pandemie, Inflation, steigenden Kosten für Energie und Rohstoffe, hohen Mieten und hohen Löhnen sowie unter der wachsenden Konkurrenz durch Second-Hand-Produkte.
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!