Tag & Nacht

Die Handelsministerin Olivia Gregoire kritisiert die Industriellen scharf, die sich seit mehreren Wochen weigern, die Preise für Lebensmittel zu senken.

Es klang wie ein Ultimatum. Am Mittwoch, dem 10. Mai, war die Handelsministerin Olivia Grégoire auf dem Sender RTL zu Gast. Sie beklagte die mangelnden Bemühungen einiger Industrieller, die Preise für bestimmte Lebensmittel zu senken, obwohl die Preise für Rohstoffe – wie z. B. Getreide – seit mehreren Wochen stark rückläufig sind.

Die Ministerin erwartet eine schnelle Reaktion der Industrie, zumal in Kürze neue Verhandlungen mit den Einzelhändlern stattfinden sollen, insbesondere für Lebensmittel. „Die großen Industrieunternehmen haben heute den Handlungsspielraum und die Liquidität, um die Preise zu senken“, meint Olivia Grégoire im Gespräch mit RTL.

Die Ministerin warnte, dass, wenn in den nächsten Wochen keine Anstrengungen unternommen würden, „wir uns für ’name and shame‘ entscheiden werden, wir werden öffentlich die Marken nennen, die nicht nach unten verhandeln wollen, und ich bin mir nicht sicher, ob das eine gute Werbung ist“, so die Ministerin, die alle Akteure des Sektors dazu aufrief, „sich gemeinsam zu bewegen“.

Die Handelsministerin bedankte sich gleichzeitig bei den Einzelhändlern, die „ihren Margen verringern“. Olivia Grégoire begrüßte im Übrigen die Einführung des Anti-Inflationsquartals im März dieses Jahres. Innerhalb weniger Wochen sind die Preise für die 2.000 Produkte des Anti-Inflationskorbs – alle Geschäfte zusammengenommen – um 13 % gesunken, schätzt die Generaldirektion für Wettbewerb, Verbraucherschutz und Betrugsbekämpfung (DGCCRF).

Am diesem Donnerstag, dem 11. Mai, werden Wirtschaftsminister Bruno Le Maire und Olivia Grégoire mit Vertretern der Hersteller und des Handels zusammentreffen, um die Verlängerung des Anti-Inflationsquartals zu besprechen. Die Regierung möchte die Regelung mindestens bis zum 15. September fortführen und dabei auch „Produkte für den Schulanfang“ einbeziehen.


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