Im Ärmelkanal, der bereits von der globalen Erwärmung betroffen ist, werden die Muscheln nun neuen Räuber gefressen. Nach den Möwen sind es jetzt die Seespinnen. Sie verwüsten die Muschelparks – eine sehr besorgniserregende Situation für die Muschelzüchter.
In seinem Muschelpark in Bricqueville-sur-Mer (Manche) in der Normandie ist Vincent Onfroy mit einer ungewohnten Situation konfrontiert: Bei jeder Flut werden die Muscheln von Seespinnen gefressen, die in nur wenigen Stunden eine verheerende Wirkung entfalten. Diese äußerst gefräßigen Krustentiere sind zu Hunderttausenden an die Küsten des Ärmelkanals gelangt, um sich dort zu vermehren.
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Bis zu 20% Verlust für einige Muschelzüchter
„Die Seespinnen waren schon immer da. Früher wurden sie aber viel mehr gefischt. Angesichts der geringen Einnahmen, die sie den Fischern einbringen, haben sie inzwischen aber das Interesse an dem Produkt verloren, sodass wir jetzt eine riesige Masse dieser Krebstiere haben, die selbst keine Fressfeinde haben (…)“, erklärt Vincent Onfroy, ein Muschelzüchter auf dem Sender France 3. Für die Branche ist das Phänomen besorgniserregend und kostspielig. Einige Muschelzüchter in der Normandie beklagen, dass die Seespinnen bis zu 20% ihrer Produktion verwüsten, und fordern, sie beseitigen zu dürfen. Zurzeit fischen sie die Seespinnen zwar, müssen sie später aber lebend wieder freilassen.
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