Tag & Nacht

Die Nordsee – ein Schauplatz für eine gefährliche Kollision. Ein Öltanker und ein Frachtschiff sind am Montag, den 10. März, vor der Küste Englands zusammengestoßen. Während die britische Küstenwache noch versucht, die genauen Umstände zu klären, steht eines bereits im Raum: eine mögliche Umweltkatastrophe.

Rettungseinsatz in vollem Gange

Der Unfall ereignete sich im Humber-Ästuar, unweit der Küste von Yorkshire. Sofort nach dem Zusammenstoß wurde ein Großaufgebot an Rettungskräften mobilisiert: Ein Helikopter, mehrere Rettungsboote sowie ein Löschflugzeug und umliegende Schiffe eilten zur Unglücksstelle. Glück im Unglück: Von den insgesamt 37 Crewmitgliedern beider Schiffe wurde nur ein Seemann ins Krankenhaus gebracht, während die anderen unverletzt blieben.

Austretender Treibstoff – ein Alptraum für die Umwelt

Besonders besorgniserregend ist die Meldung der Betreiberfirma Crowley: „Es ist Treibstoff ausgetreten.“ Der betroffene Tanker, die Stena Immaculate, war im Auftrag der US-Armee unterwegs und hatte Flugzeugtreibstoff geladen. Eine brisante Fracht, die – je nach ausgetretener Menge – gravierende Folgen für das maritime Ökosystem haben könnte.

Die Behörden halten sich mit Details zurück, doch klar ist: Die Gefahr einer Umweltverschmutzung ist real. Britische Küstenwächter prüfen derzeit, welche Maßnahmen zur Bekämpfung der möglichen Ölpest notwendig sind.

Kollision unter mysteriösen Umständen

Wie konnte es überhaupt zu diesem Zusammenstoß kommen? Laut Daten von Vesselfinder war der Tanker auf dem Weg nach Großbritannien, aber bereits vor Anker liegend. Der Frachter Solong, unter portugiesischer Flagge, war aus Rotterdam Richtung Schottland unterwegs, als er den Tanker rammte.

Ein ungewöhnlicher Unfall, so der Hafenchef von Grimsby East. Besonders auffällig: Am Tag des Unfalls herrschte dichter Nebel. Aber sollten moderne Schiffe mit Radar, GPS und weiteren Navigationshilfen nicht genau solche Kollisionen verhindern?

Eine Theorie, die im Raum steht, ist der Einsatz des Autopiloten. „Wenn ein Schiff eine Route programmiert hat, der Autopilot aktiviert ist und niemand auf der Brücke ist – was durchaus vorkommen kann – fährt es einfach weiter geradeaus“, so ein Experte gegenüber Sky News. Ein schauriges Szenario, das Fragen über Sicherheitsprotokolle in der modernen Schifffahrt aufwirft.

Was passiert jetzt?

Noch gibt es keine gesicherten Erkenntnisse über das Ausmaß der Umweltgefahr. Doch wenn größere Mengen Flugzeugtreibstoff ins Meer gelangt sind, könnte dies verheerende Folgen haben – nicht nur für die Nordsee, sondern auch für die Küstenregionen.

Die britische Küstenwache bleibt in Alarmbereitschaft, während Umweltschützer bereits warnen: Sollte sich der Treibstoff weiter ausbreiten, könnte dies marine Lebensräume stark beeinträchtigen.

Es bleibt also zu hoffen, dass die Schäden begrenzt bleiben. Doch eines ist klar: Diese Kollision wird nicht nur Ermittler, sondern auch Umweltexperten noch lange beschäftigen.

Von Andreas M. B.

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