Die Olympischen Spiele – eine Veranstaltung, die die Welt vereint und einen nie dagewesenen logistischen und technischen Aufwand erfordert. Für Christel Heydemann, die Chefin des Telekommunikationsunternehmens Orange, ist es eine monumentale Aufgabe. Orange wird der einzige Telekommunikationsanbieter sein, der die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 in Paris abdeckt. Aber wie schafft man es, ein solches Ereignis zu meistern?
Orange: Ein Gigant im Telekommunikationssektor
Orange, ein französisches Telekommunikationsunternehmen, das 2023 einen Umsatz von 49 Milliarden Euro erzielte und 129.500 Mitarbeiter weltweit beschäftigt, steht vor einer historischen Herausforderung. Mit 70.000 Mitarbeitern allein in Frankreich, übernimmt Orange eine zentrale Rolle bei der Sicherstellung der Kommunikationsinfrastruktur während der Olympischen Spiele. Doch was bedeutet das konkret?
Heydemann vergleicht die organisatorische Herausforderung der Olympischen Spiele mit „32 Weltmeisterschaften im Fußball gleichzeitig“. Dabei spricht sie nicht nur von den sportlichen Stätten, sondern auch von den technischen Standorten, den Unterkünften der Athleten, den Flughäfen und den 26.000 akkreditierten Journalisten. Diese breite Palette an Verantwortlichkeiten erfordert eine minutiöse Planung und eine exzellente Durchführung.
Die Verantwortung von Orange bei den Olympischen Spielen
Orange Events, eine spezialisierte Abteilung des Unternehmens, übernimmt die Hauptaufgaben während der Olympischen Spiele. Diese Abteilung hat bereits Erfahrung mit Großveranstaltungen wie der Rugby-Weltmeisterschaft, der Afrikanischen Nationenmeisterschaft, Roland-Garros und der Tour de France. Die Hauptaufgaben umfassen die Vernetzung der Sportler, die Übertragung der Ergebnisse, die Koordination der Schiedsrichter und der Medienvertreter sowie die Echtzeit-Bildübertragung.
Aber bei den Olympischen Spielen geht es nicht nur um sportliche Stätten. Auch die technischen Standorte, die Unterkünfte der Athleten, die Flughäfen und die Arbeit der akkreditierten Journalisten müssen gewährleistet sein. Die Herausforderung ist riesig, aber Orange ist vorbereitet.
Die Eröffnungsfeier: Ein „Everest der Telekommunikation“
Die Eröffnungsfeier am 26. Juli auf der Seine stellt eine besondere Herausforderung dar. Hunderttausende von Zuschauern werden erwartet, die gleichzeitig Fotos und Videos in den sozialen Medien teilen wollen. Einen „Everest der Telekommunikation“ nennt Heydemann diese Herausforderung. Mit 120 Relais über sechs Kilometer hinweg, die nicht nur die Organisatoren, sondern auch die Zuschauer mit dem Telefonnetz verbinden müssen, steht Orange vor einer technologischen Herkulesaufgabe.
Die Nutzung von 5G-Kameras zur Bildübertragung und speziellen Netzwerken zur Sicherung der Kommuniktion der Organisatoren und Medien sind nur einige der Maßnahmen, die Orange ergreifen wird. Diese Technologien werden auch bei anderen Veranstaltungen, wie den Segelwettbewerben in Marseille, zum Einsatz kommen.
Potenzielle Risiken und die Vorbereitungen
Natürlich gibt es immer das Risiko einer Netzüberlastung. Ein Beispiel dafür war der Empfang der Olympischen Flamme in Marseille, wo das Netzwerk für einige Stunden vollständig ausgelastet war. Doch Heydemann ist zuversichtlich, dass Orange gut vorbereitet ist. Mit einem Team von tausend Mitarbeitern, die ausschließlich für die Olympischen Spiele zuständig sind, und einem Überwachungszentrum, das in Echtzeit agieren kann, soll ein reibungsloser Ablauf gewährleistet werden.
Heydemann betont, dass die Kommunikationsinfrastruktur bei einem solch groß angelegten Ereignis von essenzieller Bedeutung ist. Die Technologie von Orange wird sicherstellen, dass alle Beteiligten – von den Sportlern über die Organisatoren bis hin zu den Zuschauern – stets mit Telefonnetz und Internet verbunden sind.
Wahlen und gesellschaftliche Verantwortung
Neben den olympischen Vorbereitungen äußerte sich Heydemann auch über ihre Entscheidung, eine kürzlich veröffentlichte Erklärung zur Verteidigung des französischen Sozialmodells nicht zu unterzeichnen. Diese Erklärung, die von 73 Führungskräften der französischen Wirtschaft, darunter der Vorsitzende von Renault und der Chef von Adecco Frankreich, unterzeichnet wurde, warnte vor den Risiken einer möglichen extremistischen Regierung. Heydemann erklärt, dass sie als Unternehmensleiterin keine generellen politischen Positionen beziehen wolle, sondern sich auf konkrete Maßnahmen konzentriere. Orange arbeitet täglich eng mit lokalen Politikern zusammen, um sicherzustellen, dass die Telekommunikationsinfrastruktur den Bedürfnissen der Bürger und Unternehmen entspricht.
Ein spannendes Jahr für Orange
Für Orange und insbesondere für Christel Heydemann wird das Jahr 2024 eine spannende Zeit voller Herausforderungen und Chancen sein. Die Vorbereitung und Durchführung der Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris erfordert nicht nur technisches Know-how, sondern auch eine enge Zusammenarbeit und eine klare Vision. Mit ihrem Engagement und der umfangreichen Erfahrung scheint Orange bestens gerüstet, diese gewaltige Aufgabe zu meistern und die Welt bei und mit diesem historischen Ereignis zu verbinden.
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!