Papst Franziskus bleibt in ärztlicher Behandlung, sein Zustand ist laut Vatikan stabil. Der 88-jährige Pontifex verbringt mittlerweile den 23. Tag im Krankenhaus, wo er wegen einer beidseitigen Lungenentzündung behandelt wird.
Ein ruhiger, aber besorgniserregender Verlauf
„Die Nacht verlief ruhig; der Papst ruht sich aus“, erklärte das Presseamt des Vatikans am Samstag. Doch trotz dieser stabilen Lage bleibt die Prognose weiterhin vorsichtig – ein Zeichen dafür, dass die Ärzte noch nicht von einer vollständigen Genesung sprechen.
Am Morgen setzte Franziskus seine verordneten Therapien fort, darunter auch physiotherapeutische Maßnahmen zur Verbesserung seiner Beweglichkeit. Bereits am Freitag hatte er einen Mix aus Gebet, Ruhe und Arbeit in seinen Tagesablauf integriert, während die Atemtherapie weitergeführt wurde.
Um seine Sauerstoffversorgung zu unterstützen, verwendet der Papst tagsüber eine Nasenkanüle für hochdosierte Sauerstoffzufuhr. Nachts kommt eine nicht-invasive mechanische Beatmung zum Einsatz – eine Maßnahme, die darauf hindeutet, dass seine Lungenfunktion weiterhin geschwächt ist.
Vertretung bei öffentlichen Auftritten
Obwohl der Papst selbst noch nicht in der Lage ist, öffentliche Auftritte wahrzunehmen, laufen die kirchlichen Abläufe weiter. Am Sonntag wird Kardinal Michael Czerny, der Präfekt des Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen, die Predigt des Papstes auf dem Petersplatz vortragen. Anlass ist das Jubiläum der Welt des Ehrenamts – eine Veranstaltung, die Franziskus sicherlich gern persönlich begleitet hätte.
Hinter den Kulissen übernehmen die beiden ranghöchsten Beamten des Staatssekretariats die Geschäfte des Vatikans: Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin (70) und Erzbischof Edgar Peña Parra (65), der als „Substitut“ die Funktion eines päpstlichen Stabschefs innehat.
Der längste Krankenhausaufenthalt seines Pontifikats
Seit dem 14. Februar befindet sich Franziskus nun im römischen Gemelli-Krankenhaus. Es ist sein längster Klinikaufenthalt, seit er 2013 zum Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt wurde.
Gesundheitliche Herausforderungen begleiten ihn seit Jahrzehnten. Schon als junger Mann musste er sich in Argentinien einer Lungenoperation unterziehen, bei der ein Teil eines Lungenflügels entfernt wurde. Diese Vorgeschichte könnte die Genesung jetzt erschweren – ein weiterer Grund, warum Ärzte und Gläubige gleichermaßen mit Sorge auf seinen Zustand blicken.
Wie lange Franziskus noch im Krankenhaus bleiben muss, ist unklar. Doch eines ist sicher: Die katholische Welt hofft und betet für seine Genesung.
Von C. Hatty
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