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Ein Migrant wurde am Mittwoch erhängt in einem LKW-Anhänger gefunden, der auf einem Parkplatz im Gewerbegebiet Transmarck in Marck (Pas-de-Calais) geparkt war. Die Selbstmordthese wird laut Staatsanwaltschaft „bevorzugt“.

Ein Migrant wurde am Mittwochnachmittag in einem Anhänger, der auf einem Parkplatz im Gewerbegebiet Transmarck in Marck (Pas-de-Calais) abgestellt war, „erhängt aufgefunden“.

Das Opfer, „a priori eritreischer Herkunft und etwa 20 bis 25 Jahre alt“, konnte zum jetzigen Zeitpunkt „nicht identifiziert werden“, erklärte der Staatsanwalt von Boulogne-sur-Mer, Guirec Le Bras. Der junge Mann wurde erhängt in einem Anhänger, der nicht an einen LKW oder eine Schleppvorrichtung gekoppelt war gefunden. „Die Selbstmordthese wird bevorzugt“, fuhr der Staatsanwalt fort, der eine Untersuchung „zur Ermittlung der Todesursache“ eingeleitet hat. „Es gibt keine Zeugen für das Drama, außer den Personen, die ihn in dem Anhänger entdeckt und die Polizei alarmiert haben“, sagte der Staatsanwalt.

Nach ersten Erkenntnissen „ist er einige Stunden vor der Entdeckung gestorben“. Laut einem vor Ort anwesenden Feuerwehrmann fanden gegen 16 Uhr die herbeigerufenen Rettungskräfte das Opfer mit einem Lkw-Gurt erhängt. Der Anhänger war auf dem Parkplatz des privaten Transportunternehmens Scania geparkt, einem umzäunten und bewachten Bereich unweit der Hafenumgehungsstraße und der A16, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP meldete. Laut mehreren Zeugen, die sich in der Nähe des Parkplatzes aufhielten, waren es Migranten, die die Leiche entdeckt und die Rettungskräfte alarmiert haben.

In den letzten Monaten sind bereits mehrere Exilanten in der Umgebung von Marck gestorben, insbesondere in genau diesem Gewerbegebiet, das normalerweise als Transitzone für Lastwagen auf dem Weg nach England dient. Im März starb ein 25-jähriger Sudanese, der von einem Zug erfasst wurde, als er entlang der Bahnlinie lief. Ein ähnlicher Unfall hatte sich bereits im November wenige hundert Meter entfernt ereignet. Ein Zug war in eine Gruppe von vier Migranten gerast, die auf den Gleisen zwischen Dünkirchen und Calais unterwegs waren. Das Unglück hatte einen Toten, einen Schwerverletzten und zwei leichtere Verletzte gefordert.

Ein weiterer 18-jähriger Sudanese starb am 15. Januar ebenfalls in Marck, als er von einem Lkw überrollt wurde, von dem er beim Versuch, aufzusteigen, heruntergefallen war. Einen Monat zuvor war ein 16-jähriger Sudanese im Gewerbegebiet Transmarck auch von einem Lkw gestürzt und gestorben.


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