Paul Watson, der Gründer der Umweltschutzorganisation Sea Shepherd, wurde von den dänischen Behörden verhaftet.
Die Umstände der Verhaftung
Am Sonntag, den 21. Juli, wurde Paul Watson von den dänischen Behörden in Grönland festgenommen. Diese Nachricht verbreitete sich schnell über X (ehemals Twitter), wo die französische Niederlassung von Sea Shepherd die Verhaftung bekannt gab. Watson wurde aufgrund einer „roten Notiz“ von Interpol festgenommen, die 2012 auf Anweisung Japans ausgestellt wurde. Der genaue Anlass für seine Festnahme war seine Teilnahme an der Operation „Bloody Fjords“ im Jahr 2023, bei der Sea Shepherd gegen die Waljagd in den Färöer-Inseln protestierte.
Politische Hintergründe
Sea Shepherd kritisiert das Interpol-System scharf. Sie argumentieren, dass die „rote Notiz“ zu politischen Zwecken missbraucht wird. „Die Heimtücke des Interpol-Systems zeigt sich darin, dass die Notiz jahrelang online war, dann aber kürzlich von der Interpol-Website verschwand. Dies ließ Watson und seine Anwälte glauben, dass er sich wieder frei bewegen könne,“ kommentierte Sea Shepherd auf X.
Ein langer Kampf gegen die Walfangindustrie
Japan, Norwegen und Island sind die wenigen Länder, die immer noch kommerziellen Walfang betreiben, trotz massiver internationaler Kritik. Sea Shepherd erinnert daran, dass Watson seit über einem Jahrzehnt gegen den Walfang kämpft. Seine unermüdlichen Bemühungen haben ihm viele Feinde, aber auch zahlreiche Unterstützer eingebracht.
Dänemark unter Kritik
Sea Shepherd beschuldigt Dänemark, im Interesse Japans zu handeln. Sie argumentieren, dass Dänemark mit der Festnahme Watsons Japan unterstützt, obwohl der Internationale Gerichtshof in Den Haag Japan wegen illegalen Walfangs im antarktischen Schutzgebiet verurteilt hat. Darüber hinaus werfen sie Dänemark vor, illegale Delfinmassaker auf den Färöer-Inseln zu verteidigen.
Was jetzt?
Paul Watson, 73 Jahre alt, sieht sich nun dem Risiko ausgesetzt, nach Japan ausgeliefert zu werden. Die Konsequenzen wären gravierend, denn dort könnte ihm eine lange Gefängnisstrafe bevorstehen. Sea Shepherd hat bereits angekündigt, dass sie bis zum Ende kämpfen werden, um eine Auslieferung zu verhindern.
Ein Rückblick
Paul Watson gründete Sea Shepherd im Jahr 1977, nachdem er zuvor Mitglied von Greenpeace war. Seine Organisation ist bekannt für ihre direkten Aktionen, die oft konfrontativ und umstritten sind. Dennoch hat Sea Shepherd viele Erfolge verzeichnet und das Bewusstsein für den Schutz der Meereslebewesen weltweit geschärft.
Die Zukunft von Sea Shepherd
Die Verhaftung ihres Gründers stellt Sea Shepherd vor große Herausforderungen. Werden sie ihren Kampf für die Meere und deren Bewohner weiterführen können? Die Antwort darauf wird die Zeit zeigen, aber eines ist sicher: Die Anhänger von Paul Watson und Sea Shepherd sind entschlossen und werden nicht so leicht aufgeben.
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