Tag & Nacht

Am Samstag fanden mit etwa 30.000 Teilnehmern in Ganz Frankreich Demonstrationen gegen Polizeigewalt statt. Bei der Demonstration in Paris kam es zu Zusammenstößen. Ein Polizeifahrzeug wurde von Demonstranten angegriffen und ein Polizist zog seine Dienstwaffe, um die Demonstranten zurückzudrängen.

Auch mehr als drei Monate nach den Krawallen, die auf den Tod des jungen Nahel in Nanterre folgten, sind die Spannungen in ganz Frankreich noch immer spürbar. Am Samstag, dem 23. September, fanden in Paris und mehreren anderen französischen Städten Demonstrationen gegen Polizeigewalt statt. Anlässlich dieser Proteste kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Angehörigen der Ordnungskräfte. In Paris wurde ein Polizeifahrzeug gezielt angegriffen und nach Angaben der Präfektur gab es bei dem Vorfall mehrere Verletzte.

„Bei der Demonstration in Paris kam es zu inakzeptablen Gewalttätigkeiten gegen die Ordnungskräfte“, kommentierte Innenminister Gérald Darmanin am späten Samstagnachmittag in den sozialen Netzwerken. „Man sieht, wohin der Hass gegen die Polizei führt“. Auch der Pariser Präfekt Laurent Nuñez verurteilte „diese Angriffe“ „aufs Schärfste“.

Wie die Zeitung Le Parisien berichtet, ereigneten sich die Vorfälle auf dem Boulevard de Clichy im Norden von Paris. Eine Polizeiquelle, die von dem Sender BFMTV zitiert wird, behauptet, dass Demonstranten mit Eisenstangen auf ein Polizeiauto eingeschlagen hätten. Das Fahrzeug wurde schließlich blockiert und eingekesselt. Ein Polizist stieg aus dem Fahrzeug aus und richtete seine Waffe auf die Demonstranten und schrie: „Bouge! Bewegung!“. Die Szene wurde von Demonstranten und Journalisten, die vor Ort waren, gefilmt.

Der Präfekt von Paris berichtet, dass mehrere Polizeibeamte verletzt wurden. Vier Polizisten befanden sich an Bord des Fahrzeugs. Über den Gesundheitszustand dieser Polizeibeamten wurden bislang keine genauere Informationen bekannt gegeben. Die Polizeipräfektur teilte mit, dass die Polizei durch ein Eingreifen der Sondergruppe BRAV-M „die Aktion beenden und die Polizisten in Sicherheit bringen“ konnten. Die Polizeipräfektur teilte schließlich am Ende des Tages mit, dass drei Personen in Zusammenhang mit diesem Vorfall festgenommen worden seien.


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