Tag & Nacht

Am Dienstagmorgen bekräftigte der Generalsekretär der CFDT, Laurent Berger, im Sender France Inter seine Forderung nach einer „Pause“ bei der Rentenreform. Heute steht Frankreich der zehnte Tag der großen Mobilisierungen bevor.

Demonstrationen und Blockaden werden fortgesetzt. Die Gegner der Rentenreform gehen am Dienstag, dem 28. März, anlässlich des inzwischen 10. Mobilisierungstages gegen das Vorhaben der Regierung erneut auf die Straße. In ganz Frankreich werden am Dienstag zwischen 650.000 und 900.000 Demonstranten erwartet, so eine Mitteilung des Inneministeriums. Am Dienstagmorgen wiederholte der Generalsekretär der CFDT, Laurent Berger, im Sender France Inter seine Forderung nach einer Pause bei der Reform. „Man muss die Maßnahme der 64 Jahre auf Eis legen (…) Man muss sich einen Monat, anderthalb Monate Zeit nehmen, um eine, zwei, drei Personen zu bitten, zu vermitteln, zu schlichten, zu den verschiedenen Parteien zu gehen und zu sagen: Ihr wollt was? (…) Es muss ein Ausweg gefunden werden“.

Starke Beteiligung von jungen Menschen erwartet. In Paris werden am Dienstag voraussichtlich zwischen 70.000 und 100.000 Menschen demonstrieren, so die Erkenntnisse der Sicherheitsbehörden. Die Beteiligung von Jugendlichen könnte sich im Vergleich zum letzten Mobilisierungstag verdoppeln oder sogar verdreifachen.

Störungen bei der SNCF und der RATP. Der Zugverkehr bleibt am Dienstag „stark beeinträchtigt“, durchschnittlich fahren nur drei von fünf TGVs und einer von zwei TERs. In der Region Ile-de-France rechnet die RATP mit einem „gestörten“ Verkehr in der Pariser Metro und „sehr gestörten“ Verkehr in den RER-Zügen. Bei Reisen mit dem Auto treffen die Autofahrer an 15% der französischen Tankstellen bei mindestens einem Kraftstoff auf leere Zapfsäulen, vor allem im Westen und Süden des Landes.

Jeder dritte Lehrer in der Grundschule im Streik. Auch im Bildungswesen wird wieder gestreikt. In den Grundschulen werden am Dienstag rund 30 % der Lehrkräfte streiken, so die Prognose der Snuipp-FSU, der größten Lehrergewerkschaft in Kindergärten und Grundschulen.

Ein „beispielloses“ Sicherheitsdispositiv. Innenminister Gérald Darmanin kündigte gestern vor dem Hintergrund der häufiger werdenden Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Ordnungskräften ein „beispielloses“ Sicherheitsdispositiv an. Insgesamt werden 13.000 Polizisten und Gendarmen in ganz Frankreich mobilisiert, davon 5.500 allein in Paris.

Die Gewerkschaften fordern weiterhin eine Rücknahme der Reform. Der Generalsekretär der Gewerkschaft CGT, Philippe Martinez, wiederholte am Montag, dass „das Ziel die Rücknahme“ der Rentenreform sei und dass es „keinen Grund gibt, nicht daran zu glauben“. Laurent Berger von der CFDT sagte, er erwarte „eine sehr starke Bewegung der Regierung“ in Bezug auf die Anhebung des gesetzlichen Rentenalters auf 64 Jahre.


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