Ein frischer Frühlingsabend, die Sonne versinkt am Horizont über Manhattan – doch statt romantischer Postkartenidylle ereignet sich am 17. Mai 2025 ein Desaster: Das mexikanische Segelschulschiff Cuauhtémoc rammt die legendäre Brooklyn Bridge. Zwei Menschen sterben, 19 weitere werden verletzt – eine Tragödie mitten im Herzen New Yorks.
Was war passiert?
Wenn das Stolzstück der Marine zur Gefahr wird
Die Cuauhtémoc ist kein gewöhnliches Schiff. Sie ist ein schwimmendes Symbol mexikanischer Kultur und Freundschaft, ein Ausbildungsplatz unter weißen Segeln. 1982 in Dienst gestellt, tourt sie seither um die Welt – zuletzt mit dem ehrgeizigen Ziel, 22 Häfen in 15 Ländern anzulaufen.
New York war nur ein Zwischenstopp. Nach vier Tagen am Pier 17 wollte das Schiff Richtung Island weiterziehen. Doch kurz vor der Abfahrt, gegen 20:26 Uhr Ortszeit, verliert die Crew aus bisher ungeklärten Gründen die Kontrolle. Das 90 Meter lange Segelschiff driftet rückwärts – und kracht mit voller Wucht gegen die Unterseite der Brooklyn Bridge.
Ein ohrenbetäubendes Knacken – die drei Masten brechen ab, wie Streichhölzer unter einem Hammer.
Zwischen Mast und Tod – das Drama an Bord
Die Bilder lassen einem den Atem stocken: Kadetten hängen an den Masten, als diese zerbersten. Zwei der jungen Menschen überleben ihre Verletzungen nicht. Mindestens vier werden schwer verletzt, weitere 15 leicht. Insgesamt befanden sich 277 Menschen an Bord – unter ihnen viele in Ausbildung.
Ein Augenzeuge erzählt, wie eine Person minutenlang hilflos am Mast hing – ein Moment, der sich unendlich lang anfühlt. Erst nach bangen Minuten gelingt die Rettung.
Die Szenerie erinnert an einen Film – doch sie ist bittere Realität.
Sofortige Hilfe – aber viele offene Fragen
Die Feuerwehr und Küstenwache reagieren blitzschnell. Bürgermeister Eric Adams begibt sich persönlich an den Ort des Geschehens. Sein Fazit: Die Brücke hat äußerlich kaum Schaden genommen. Doch sicher ist sicher – sie wird umgehend für den Verkehr gesperrt, um Untersuchungen zu ermöglichen.
Und jetzt?
Jetzt beginnt das große Rätselraten: War es ein technischer Defekt? Eine Strompanne? Ein Navigationsfehler? Oder eine Verkettung unglücklicher Umstände?
Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
Diplomatie auf See
Auch auf politischer Ebene wird reagiert. Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum sowie der Botschafter Mexikos in Washington, Esteban Moctezuma, bekunden ihr Mitgefühl. Beide betonen die enge Verbindung zwischen den USA und Mexiko – eine Freundschaft, die gerade auf den Weltmeeren von Symbolkraft lebt.
Ein Wermutstropfen: Eigentlich sollte die Cuauhtémoc an den Feierlichkeiten zum 250-jährigen Bestehen der Vereinigten Staaten teilnehmen. Diese Pläne wurden nun – wenig überraschend – auf Eis gelegt.
Was bleibt, ist das Bild einer verletzten Botschafterin auf See.
Sicherheit versus Spektakel
Der Vorfall wirft große Fragen auf: Wie sicher sind maritime Events in urbanen Zentren wirklich? Muss bei Veranstaltungen dieser Größenordnung stärker kontrolliert werden? Oder war dies ein Einzelfall, ein tragischer Ausrutscher?
Fakt ist: Solche Schiffe manövrieren nicht wie Motorboote – sie sind träge und schwer zu kontrollieren. Wenn da etwas schiefläuft, dann richtig.
Ein technischer Ausfall im falschen Moment genügt – und plötzlich hängt nicht nur das Schiff am seidenen Faden.
Emotionen, Debatten – und stille Trauer
Während Politiker Statements abgeben, Feuerwehrleute berichten und Medien Bilder verbreiten, gibt es Menschen, die einfach nur trauern. Zwei junge Leben, die Ausbildung, Abenteuer und Hoffnung bedeuteten – verloren bei einer Reise, die sie als Kadetten zu Seeleuten formen sollte.
Die mexikanische Marine hat den weiteren Verlauf der Reise gestoppt. An Bord herrscht Stillstand – und Nachdenklichkeit.
Und wie geht’s jetzt weiter?
Wahrscheinlich werden Vorschriften verschärft, Inspektionen vermehrt und Kontrollen ausgeweitet. Vielleicht braucht es aber auch mehr Sensibilität – für die Herausforderungen auf See, selbst mitten in einer Stadt wie New York.
Ein Ereignis, das hängenbleibt
Die Bilder dieses Abends werden bleiben. Die gesplitterten Masten. Die hilflosen Menschen. Das ikonische Bauwerk im Hintergrund, Zeuge eines Dramas, das keiner wollte – aber das doch passiert ist.
Ein Denkmal an die Zerbrechlichkeit maritimer Träume im urbanen Getriebe.
Von C. Hatty
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