Tag & Nacht

Ein harmloser Winterausflug endete in einer Tragödie. In der französischen Region Savoie, in der Nähe der Skistation La Norma, kam es am Samstag, dem 28. Dezember, zu einem tragischen Lawinenunglück. Eine 44-jährige Skifahrerin, die in der Region lebte, wurde dabei von einer Lawine erfasst und konnte nicht mehr gerettet werden. Sie war gemeinsam mit ihrem Ehemann und einer weiteren Person abseits der gesicherten Pisten unterwegs.

Lawine auf über 2.500 Metern Höhe

Das Unglück ereignete sich in einem abgelegenen Bereich des Vallon du Ruisseau Saint-Antoine, auf über 2.500 Metern Höhe. Spuren der Lawine sind immer noch sichtbar – ein erschreckendes Zeugnis der Kräfte, die hier gewirkt haben.

Die Rettungskräfte waren nur 15 Minuten nach der Alarmierung vor Ort. Doch wie ein Mitglied des Pelotons der Gendarmerie de Haute Montagne (PGHM) erklärte, war es ein Wettlauf gegen die Zeit. „Es dauerte 50 Minuten, bis wir die verschüttete Person unter dem Schnee gefunden und geborgen hatten“, so der Retter. Leider verstarb die Frau noch an Ort und Stelle.

Keine Sicherheitsausrüstung dabei

Besonders tragisch: Die Skifahrerin war ohne ein Lawinenverschütteten-Suchgerät (LVS) unterwegs – eine Ausrüstung, die in solchen Situationen oft Leben retten kann. Auch ihre Begleiter hatten keine solche Geräte dabei, was die Rettungsarbeiten erheblich erschwerte.

Warum wagen Menschen trotz bekannter Risiken solche Touren abseits der gesicherten Pisten? Ist es der Reiz des Abenteuers, die Suche nach unberührtem Schnee – oder vielleicht schlicht Unwissenheit über die tödlichen Gefahren?

Risikofaktor: Abseits der Piste

Abseits der markierten und kontrollierten Skigebiete zu fahren, hat seinen eigenen Charme, keine Frage. Doch es ist auch ein Spiel mit dem Feuer – oder in diesem Fall mit Schnee und Schwerkraft. Laut Statistiken ereignen sich rund 90 % aller Lawinenunfälle in ungesicherten Bereichen, meist ausgelöst durch die Skifahrer selbst.

Die Berge scheinen im Winter oft wie eine Postkartenidylle. Doch hinter der weißen Pracht lauert die Gefahr: instabile Schneeschichten, plötzliche Wetterumschwünge, versteckte Spalten. Selbst erfahrene Skifahrer unterschätzen oft, wie unberechenbar die Natur sein kann.

Wie kann man solche Tragödien verhindern?

Die wichtigste Regel lautet: Niemals ohne die richtige Sicherheitsausrüstung ins Gelände gehen. Ein LVS-Gerät, eine Sonde und eine Schaufel sollten immer dabei sein – und man sollte wissen, wie man sie benutzt. Noch besser: eine professionelle Lawinenschulung absolvieren. Solche Trainings vermitteln nicht nur technisches Know-how, sondern schärfen auch das Bewusstsein für die Risiken.

Auch Apps und Lawinenberichte können helfen, die Gefahren besser einzuschätzen. Aber selbst modernste Technik ersetzt nicht den gesunden Menschenverstand – und die Demut vor den Kräften der Natur.

Eine Lektion für uns alle

Der tragische Tod dieser Skifahrerin ist ein trauriger Weckruf. Die Berge sind wunderschön, doch sie verlangen Respekt. Abenteuerlust und Vorsicht sollten Hand in Hand gehen. Denn manchmal – und das zeigt dieser Fall auf schmerzliche Weise – ist der Preis für eine unüberlegte Entscheidung zu hoch.


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