Tag & Nacht

In dem südfranzösischen Departement Alpes-Maritimes herrscht am Freitag bis 10 Uhr Alarmstufe Rot. „Es gibt keine Verletzten und keine Vermissten“, meldet die Präfektur dem Sender France Bleu Azur. Aber fast die durchschnittliche Monatsmenge an Regen ist laut Météo France allein in der vergangenen Nacht bis 8 Uhr gefallen.

Im Vorfeld des Sturms Aline wurden in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, 20. Oktober, 243 Personen im Departement Alpes-Maritimes vorsorglich evakuiert. In dem Departement herrscht seit Freitagmorgen um 4 Uhr bis 10 Uhr die Warnstufe Rot für „Regen und Überschwemmung“. „Bisher sind die Folgen des Unwetters glücklicherweise sehr begrenzt. Es gibt keine Verletzten und keine Vermissten“, sagte Benoît Huber, Kabinettsdirektor des Präfekten des Departements Alpes-Maritimes, am Freitag im Sender France Bleu Azur. Um 7 Uhr meldete Meteo France 106 Liter Regen in Saint-Martin Vésubie und 80 Liter pro m2 in Breil-sur-Roya.

Etwa 5.500 Haushalte waren am Freitagmorgen in den französischen Seealpen ohne Strom, so eine Mitteilung des Stromversorgers Enedis. Im Detail sind 3.500 Haushalte in der „Zone Vésubie“, 1.000 in der „Zone Vallée de l’Esteron“ und weitere 1.000 in der „Zone Roya“ ohne Strom. Nach Angaben des Stromversorgers sind Windböen von über 120-140 km/h sowie starke Regenfälle die Ursache für die Stromausfälle. 150 Techniker sind vor Ort, um das Netze schnellstmöglich wieder in Ordnung zu bringen.

Das Departement hat „158 Personen evakuiert, Bewohner von Häusern, die sich im Wesentlichen in den Gemeinden Fontan, Saint-Martin-Vésubie und Breil-sur-Roya befinden“, so Benoît Huber. „Darüber hinaus wurden 85 Personen auf einem Campingplatz in Antibes präventiv evakuiert“, fügte er hinzu. Im Departement sind 68 Notunterkünfte für die Evakuierten geöffnet worden.

Neben den Stromausfällen wurden Erdrutsche auf mehreren Straßen gemeldet, insbesondere im Bereich Breil-sur-Roya – La Turbie, die jedoch keine Verletzten zur Folge hatten. Die Teams des Departements „arbeiten daran, den Zugang wieder herzustellen“, so die Präfektur.

„Wir haben außergewöhnlich viele Einsatzkräfte in den Tälern positioniert. Es sind immerhin mehr als 1.000 Feuerwehrleute, die insgesamt im Einsatz sind“, sagte Kabinettsdirektor Benoît Huber. Die Promenade des Anglais in Nizza und die Promenade du soleil in Menton wurden in Erwartung bevorstehender Überflutungswellen gesperrt.

Die von der Präfektur aktivierte Notrufnummer 09 70 80 90 40 hat seit Donnerstagabend bereits mehr als tausend Anrufe erhalten.

Fast eine durchschnittliche Monatsmenge an Regen ist am Freitagmorgen in den Seealpen gefallen, meldete Météo France um 7:50 Uhr auf dem Sender France Bleu Azur. „Wir sind auf einem kritischen Niveau in Bezug auf die Regenintensität“, heißt es. Innerhalb von kanpp 10 Minuten sind örtlich 5 bis 10 Liter pro m2 gefallen. Insgesamt wurden 110 Liter bis 7 Uhr in der Region von Tende, 90 bis 100 Liter auf dem Plateau von Caussols gemessen. An der Küste ist der Regen schwächer: „Nur“ 23 Liter / m2 in Nizza.

Während eines normalen Oktobermonats fallen in den Seealpen etwa 130 Millimeter. Das ist allerdings noch recht bescheiden im Vergleich zu Sturm Alex, da fielen im Oktober 2020 im Hinterland von Nizza etwa 500 Liter / m2.

In weiteren 6 Departements gilt die Warnstufe Orange für Regen-Überschwemmung, Hochwasser und hohen Wellengang an den Küsten.


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