Tag & Nacht




Wer zwischen dem 8. und 10. August 2025 den Verkehr in Frankreich scheut und stattdessen durch Italien oder die Schweiz reisen möchte, sollte starke Nerven mitbringen – oder besser gleich einen Plan B.

Denn die Straßenlage auf beliebten Routen lässt kaum Zweifel: Der Sommerverkehr läuft auf Hochtouren, und genau dieses Wochenende verspricht, ein echter Stresstest für Autofahrer:innen zu werden.


Italien – Staugarantie in Richtung Sonne

Italien liebt den Sommer. Und mit ihm lieben ihn Millionen Urlauber:innen – aus dem In- wie Ausland. Doch mit dieser Reiselust steigt auch der Druck auf die italienischen Fernstraßen. Autostrade per l’Italia, der größte Autobahnbetreiber des Landes, hat für Juli bereits eine angespannte Verkehrslage gemeldet. Und August? Der zieht traditionell sogar noch einmal an.

Vor allem auf den Nord–Süd-Achsen wie der A1 (Mailand–Neapel), der A14 (Bologna–Tarent) oder der A4 (Turin–Triest) dürfte es eng werden. Die Reiseströme bewegen sich mit zäher Regelmäßigkeit in Richtung Adria, Riviera oder Toskanaküste – je nach Geschmack. Doch wer glaubt, früh morgens sei die Lage entspannter, irrt oft. Denn genau diese Strategie verfolgt in Italien inzwischen fast jeder zweite.

Eine historische Erkenntnis, die Jahr für Jahr aufs Neue bestätigt wird: Die Wochenenden im Hochsommer – also Mitte Juli bis Ende August – sind die stauträchtigste Zeit im ganzen Kalenderjahr. Wer kann, plant deshalb lieber um. Wer nicht kann, nimmt besser Snacks, Podcasts und eine gesunde Portion Gelassenheit mit auf den Weg.


Schweiz – Engpässe in den Alpen

In der Schweiz stellt sich die Lage kaum rosiger dar. Der Touring Club Schweiz (TCS) rechnet für das Wochenende mit starkem Rückreiseverkehr durch den Gotthard-Tunnel – einem der Nadelöhre des europäischen Ferienverkehrs. Kilometerlange Rückstaus in Richtung Norden gehören im August fast schon zum Landschaftsbild.

Doch der Gotthard ist nicht allein: Auch der Große Sankt Bernhard und der Mont-Blanc-Tunnel geraten in den Fokus. Diese Übergänge sind beliebte Alternativen – und dadurch längst selbst problematisch.

Hinzu kommt: Anders als in vielen italienischen Regionen gelten in der Schweiz strengere Tempolimits, hohe Bußgelder bei Verstößen und wenig Platz für kreative Ausweichmanöver. Wer also in den Süden will oder von dort zurückkehrt, muss sich an die offizielle Route halten – samt ihrer Tücken.

Der Lichtblick: Der TCS bietet mit seiner Live-Verkehrsinformation einen Service, der laufend aktualisiert und über die Lage in Echtzeit informiert. Smartphone raus, App an – das kann schon den einen oder anderen Stau ersparen.


Urlaubsverkehr mit System – und Chaos

Betrachtet man die Gesamtlage nüchtern, zeigt sich: Italien und die Schweiz sind wie jedes Jahr von demselben Phänomen betroffen – dem klassischen Ferienverkehrs-Kollaps.

Während sich in Italien das Geschehen rund um die Küsten konzentriert, sind es in der Schweiz die Transitachsen durch die Alpen, die an ihre Belastungsgrenzen stoßen. Und obwohl viele Reisende das längst wissen, passiert genau dasselbe wie jedes Jahr: alle fahren trotzdem los. Warum?

Weil Ferien nun mal getaktet sind, Flüge teuer und der Wunsch nach Sonne, Strand oder frischer Bergluft stärker ist als jede Stauwarnung.


Fahrplan für den Notfall: Tipps gegen den Stau

Gibt es überhaupt eine Lösung? Keine perfekte – aber ein paar bewährte Tricks:

1. Tageszeiten clever wählen: Frühmorgens zwischen 4 und 6 Uhr oder spätabends ab 20 Uhr sind die Chancen auf freie Fahrt am größten. Aber: nicht garantiert.

2. Auf Wochentage ausweichen: Dienstag bis Donnerstag gelten als weniger stauintensiv. Wer also flexibel ist, kann sich viel Stress ersparen.

3. Alternativrouten prüfen: In der Schweiz sind neben dem Gotthard auch kleinere Alpenpässe wie der San Bernardino oder Julierpass eine Option – sofern wetterbedingt offen. In Italien könnten Landstraßen zwischen Küstenorten punktuell Entlastung bringen.

4. Stau-Apps nutzen: Anwendungen wie „TCS App“, „Google Maps“ oder „Waze“ liefern nicht nur Staumeldungen, sondern auch Echtzeitprognosen und intelligente Routenanpassungen.

5. Geduld einpacken: Klingt banal, hilft aber. Gerade mit Kindern an Bord ist es klüger, sich innerlich auf Verzögerungen einzustellen, als sich bei jedem Stillstand aufzuregen.


Und was heißt das alles jetzt konkret?

Für Italien: Volle Straßen, besonders auf den Achsen von Nord nach Süd – also Richtung Küste und zurück. Die Lage ist intensiv, punktuell kritisch.

Für die Schweiz: Brenzlige Engstellen in den Alpen, insbesondere an den großen Tunnelrouten. Der Rückreiseverkehr ist das Hauptproblem.

Was hilft? Voraussicht, Vorbereitung – und eine Prise Urlaubslaune trotz allem. Denn irgendwo da draußen, hinter den Bremslichtern, warten Sonne, ein gutes Eis und der Sprung ins Wasser. Und dann war der Stau vielleicht nur ein kleines Vorspiel zum großen Ferienglück.

Autor: C.H.

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