Tag & Nacht

Der Bürgermeister von Contrexéville ist besorgt über ’sehr starke Auswirkungen auf das Gebiet‘ und teilt die Sorgen der Beschäftigten.

Die drohende Streichung von 171 Stellen bei Nestlé Waters in den Vogesen „hat sehr starke Auswirkungen auf ein Gebiet wie das unsere“, befürchtet Luc Gerecke, der Bürgermeister von Contrexéville, der am Mittwoch, den 27. September, Gast des Radiosenders France Bleu Sud Lorraine war. Die Geschäftsleitung von Nestlé Waters Vittel und die Gewerkschaften haben ihre Gespräche nach einem letzten Treffen am Montag vorübergehend gestoppt. Es wurde keine Einigung erzielt, um den Sozialplan zu verhindern, der 171 von 721 Stellen, d. h. ein Viertel der Belegschaft, abbauen soll.

Solche Entlassungen wäre für die Standorte Vittel und Contrexéville ein Novum. Luc Gerecke: „So etwas haben wir bei der Firma Nestlé noch nie erlebt. Bisher waren alle Stelleneinsparungen Pläne mit freiwilligen Kündigungen, jetzt ist es ein Plan mit betriebsbedingten Kündigungen. Das ist ein Schock für die Region“.

Der Bürgermeister teilt mit den Beschäftigten „ihr Unbehagen und ihr Unwohlsein. Denn seit Monaten haben sie ein Damoklesschwert über ihrem Kopf und niemand weiß, auf wen es fallen wird“.

Der Bürgermeister räumt jedoch auch ein, dass es den örtlichen Behörden angesichts der Mineralwasserindustrie, die immer weniger Menschen beschäftigt, an Vorbereitung und Ideen mangelt – „ein Fehler“, der vor Jahrzehnten begangen wurde: „In der großen Zeit der Mineralwasserunternehmen, ob Danone, Vittel oder jetzt Nestlé, suchte jeder nach Mitarbeitern. Kein anderes Unternehmen konnte sich da entwickeln“.

Jetzt versucht Bürgermeister Luc Gerecke, andere Unternehmen in seine Gemeinde zu locken: „In Contrexéville gibt es den Militärstützpunkt, der leer stand, ich habe dort jetzt Unternehmen angesiedelt, es wurden 80 neue Arbeitsplätze geschaffen, der Gemeindeverband Terre d’eau arbeitet an einem großen Projekt mit Aussichten auf mindestens 200 Arbeitsplätze. Allerdings wird das nicht die 171 Gehälter von Nestlé ersetzen, die hohe Gehälter zahlen. Man wird einen solchen Geldsegen in der Region nicht wiederfinden“.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!