Tag & Nacht

In Frankreich herrscht Dürrealarm. In einigen Gebieten ist die Situation sehr schlimm und die lokalen Behörden sehen sich gezwungen, Leitungswasser abzustellen.

Überall in Frankreich wird von Problemen bei der Wasserversorgung berichtet. In vielen Gegenden hat man Angst, dass die lokale Versorgung zusammenbricht oder die Behörden gezwungen sind, wegen Wassermangels strenge Beschränkungen aufzuerlegen.

In einigen Regionen im Süden Frankreichs ist die Situation inzwischen sehr brenzlig geworden – die Bewohner haben kein fließendes Wasser mehr.

Die örtliche Wasserversorgung wird teilweise gestoppt, weil das inzwischen sehr niedrige Grundwasser ganz versiegt oder nicht mehr trinkbar ist.

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So haben zum Beispiel die Behörden im Norden Korsikas am Mittwoch davor gewarnt, dass das Wasser „in 25 Tagen zu Ende sein“ könne, wenn der derzeitige Verbrauch anhält. Dörfer in der Drôme, im Finistère, in der Haute-Saône, in der Dordogne, in den Vogesen, im Var, in der Creuse und in der Haut-Loire meldeten schon vorübergehende Unterbrechungen der Wasserversorgung.

Aus dem kleinen Dorf Ollières im südostfranzösischen Departement Var berichtete Franceinfo, dass das Leitungswasser von der Gemeinde vorübergehend abgestellt werden musste. Nach der Wiederaufnahme der Wasserversorgung musste das Wasser für unsicher erklärt werden, weil Sand und Sedimente in die Leitungen gelangt waren. Die Gemeindeverwaltung begann daraufhin mit der Verteilung von Wasserflaschen, und die Menschen wurden aufgefordert, kein Leitungswasser zu trinken.

„Innerhalb von drei Stunden wurden die 700 Einwohner mit Wasserflaschen versorgt“, so Bürgermeister Arnaud Fauquet-Lemaitre gegenüber Franceinfo.

Der ungewöhnlich heiße und trockene Sommer, der auf einen milden Winter mit wenig Schneefall in den Alpen folgte, wodurch das Schmelzwasser, das einen großen Teil der Wasserversorgung der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur ausmacht, fehlte, löst nun eine Wasserknappheit mit historischem Ausmass aus.

In einem anderen Dorf im Departement Var hat das Bürgermeisteramt ein Wasserlimit von 200 Litern pro Person und Tag verhängt.

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Frankreich erlebte dieses Jahr den trockensten Juli aller Zeiten und im Sommer 2022 gab es bereits drei starke Hitzewellen. Experten warnen, dass solche Hitzewellen und Dürren mit dem Voranschreiten der Klimakrise in den kommenden Jahren immer häufiger und heftiger werden könnten.


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