Dauerregen, steigende Pegel und eine angespannte Lage: Am Dienstag, dem 22. April 2025, hat Météo-France für fünf Départements im Südwesten des Landes die Warnstufe Orange ausgerufen. Betroffen sind Charente, Charente-Maritime, Corrèze, Dordogne und Gironde – Regionen, die sich derzeit auf mögliche Überschwemmungen vorbereiten müssen.
Wenn der Regen kein Ende nimmt
Die vergangenen Tage waren geprägt von unaufhörlichem Regen. Die Böden sind gesättigt, die Flüsse schwellen an – und das Risiko, dass die Wassermassen über die Ufer treten, steigt mit jeder Stunde. Besonders kritisch wird die Lage, wenn kleinere Flüsse anschwellen und das Wasser keine Chance mehr hat, abzufließen.
Hochwasser gehört in dieser Jahreszeit zwar fast schon zur traurigen Routine in einigen Gegenden Frankreichs, doch die Warnstufe Orange signalisiert: Diesmal könnte es ernster werden.
Was bedeutet Warnstufe Orange?
Für die Bevölkerung heißt das: aufmerksam bleiben, lokale Nachrichten verfolgen und vorbereitet sein. Orange steht für eine „erhebliche Gefahr“ – das bedeutet, dass Überschwemmungen auftreten können, die Straßen unpassierbar machen, Keller volllaufen lassen und sogar Stromausfälle verursachen.
Die Behörden haben bereits klargemacht: Wer in gefährdeten Zonen lebt, sollte sich mit den möglichen Szenarien auseinandersetzen. Das Auto besser nicht in der Nähe von Flussufern parken? Klare Sache. Und der Spaziergang entlang der Uferpromenade? Den sollte man sich in den nächsten Tagen besser verkneifen.
Behörden in Alarmbereitschaft
Die regionalen Einsatzkräfte stehen bereit. Notfallpläne wurden aktiviert, und die Lage wird engmaschig überwacht. Falls nötig, sind sie bereit, kurzfristig zu reagieren – sei es durch Straßensperrungen, Evakuierungen oder technische Maßnahmen wie den Aufbau mobiler Hochwasserschutzwände.
Doch die Behörden appellieren auch an die Vernunft der Bürger: Wer sich selbst in Gefahr bringt, gefährdet auch die Einsatzkräfte. Sich an Anweisungen zu halten und auf unnötige Wege zu verzichten – das ist in solchen Situationen kein Zeichen von Panik, sondern von Weitsicht.
Ein Wetterphänomen mit Folgen
Solche Wetterlagen sind in Frankreich kein Unbekannter. Gerade im Südwesten mit seinen zahlreichen Flüssen, von der Dordogne bis zur Garonne, kann starker Regen schnell kritische Zustände hervorrufen. Dabei ist das Hochwasserproblem oft ein Wechselspiel aus natürlichen Faktoren und menschlichem Einfluss – versiegelte Flächen, fehlende Rückzugsgebiete für Flüsse, Klimawandel.
Gerade Letzteres sorgt dafür, dass Extremwetterereignisse wie Starkregen häufiger und intensiver auftreten. Ein Thema, das den Südwesten Frankreichs in den letzten Jahren immer wieder auf Trab gehalten hat. Und die Anwohner fragen sich mit jeder neuen Warnung: Wird es diesmal schlimmer?
Der Blick in die nächsten Tage
Wie sich die Lage weiterentwickelt, hängt nun stark vom Wetter ab. Sollte der Regen nachlassen, könnte sich die Situation entspannen – zumindest etwas. Bleiben die Niederschläge jedoch konstant, ist mit einer Verschärfung zu rechnen.
Aktuelle Informationen gibt es laufend über Météo-France. Für die betroffenen Regionen gilt: vorbereitet sein, aber ruhig bleiben. Denn das Wetter lässt sich nicht kontrollieren – aber wie wir darauf reagieren, das liegt in unserer Hand.
Von C. Hatty
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!