Nach Secondhand-Kleidung und generalüberholten Smartphones erobern nun auch aufbereitete Brillen den Markt. Eine nachhaltige Alternative, die nicht nur Ressourcen schont, sondern auch den Geldbeutel entlastet. In Nordfrankreich hat sich ein spezialisiertes Unternehmen mit der französischen Post (La Poste) zusammengetan, um diese Brillen in Postfilialen anzubieten – ein ungewöhnlicher, aber vielversprechender Schritt.
Brillen in der Post? Eine Überraschung für viele
Brillen in einer Postfiliale zu finden, ist für viele Kunden eine echte Überraschung. Seit einem Monat stehen die aufbereiteten Modelle dort zum Verkauf – und sorgen für Neugierde. „Das zu sehen, ist schon ungewöhnlich“, sagt ein Kunde. Ein anderer bleibt skeptisch: „Das interessiert mich nicht – jeder sollte bei seinem Beruf bleiben.“
Doch der Preis spricht für sich: Während neue Brillen oft teuer sind, kosten die wiederaufbereiteten Varianten nur die Hälfte. Lesebrillen gibt es bereits ab 29 Euro, Sonnenbrillen für 45 Euro.
Ein cleverer Zusatzservice
Die französische Post ist längst mehr als nur ein Brief- und Paketdienstleister. Sie bietet mittlerweile auch Mobilfunktarife an und hat in manchen Filialen Umkleidekabinen installiert, um das Zurücksenden von Online-Bestellungen zu erleichtern. Mit dem neuen Brillenservice setzt sie nun auf Kreislaufwirtschaft und Kundennähe.
„Wie oft kommen Leute und sagen: ‚Mist, ich habe meine Brille vergessen!‘ – sei es zum Ausfüllen von Formularen oder Adressetiketten“, erklärt Stéphanie Nguyen, die für den Vertrieb bei La Poste zuständig ist. „Dank dieser Initiative können wir diesem spontanen Bedarf gerecht werden.“
Ob sich dieses Modell langfristig etabliert, bleibt abzuwarten – aber es könnte ein weiterer Schritt in Richtung nachhaltiger Konsum sein.
Von C. Hatty
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