Tag & Nacht

Die französische Regierung hat einen entscheidenden Schritt zur Verbesserung der Lebensqualität in Alters- und Pflegeheimen (Ehpad) gemacht: Mit der Verabschiedung des „Loi Bien Vieillir“ (Gesetz zum Wohlbefinden im Alter) am 27. März durch den Senat, nach der Nationalversammlung, dürfen Bewohner nun offiziell ihre Haustiere mitbringen. Diese Regelung, die „Hunde, Katzen, Goldfische und sogar Kanarienvögel“ umfasst, markiert einen Wendepunkt im Umgang mit der emotionalen und psychologischen Unterstützung älterer Menschen.

Die Herausforderungen der praktischen Umsetzung

Trotz der positiven Resonanz gibt es praktische Herausforderungen, die die Implementierung dieser Maßnahme begleiten. Fragen der Pflege und Verantwortung, insbesondere wenn der Tierhalter an Autonomie verliert oder hospitalisiert wird, stehen im Raum. Lösungsansätze, wie die Unterstützung durch Familienmitglieder oder Freiwillige, werden diskutiert, um diese Übergänge für Mensch und Tier so reibungslos wie möglich zu gestalten.

Die Rolle der Tierroboter

Neben lebenden Tieren werden in einigen Pflegeheimen auch Tierroboter eingesetzt, um die therapeutischen Vorteile der Zoothérapie zu replizieren. Seit der Einführung des Roboterseehunds PARO in Japanischen Pflegeheimen im Jahr 2009 haben Studien positive Effekte wie reduzierte Angstzustände und einen geringeren Bedarf an Schmerzmitteln bei Bewohnern mit Demenzerkrankungen gezeigt.

Ein Vergleich mit Deutschland

In Deutschland ist die Integration von Haustieren in Pflegeheimen weniger einheitlich geregelt und hängt oft von der individuellen Politik der Einrichtungen ab. Obwohl die therapeutischen Vorteile von Haustieren auch hier anerkannt werden, besteht eine größere Variabilität in der Praxis. Die französische Regelung könnte somit einen Anstoß für eine breitere Diskussion und möglicherweise für ähnliche Regelungen in Deutschland und darüber hinaus bieten.

Die Einführung eines Rechts auf Begleitung durch Haustiere in französischen Pflegeheimen ist ein bedeutender Schritt zur Anerkennung der wichtigen Rolle, die Tiere im Leben vieler Menschen spielen. Während die praktische Umsetzung Herausforderungen birgt, ist die Richtung klar: Ein Leben im Alter soll nicht nur sicher, sondern auch emotional erfüllend sein. Die Entwicklung in Frankreich könnte somit ein Vorbild für andere Länder werden, indem sie zeigt, wie eine integrative Politik zur Verbesserung der Lebensqualität älterer Menschen beitragen kann.

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