Tag & Nacht

Frankreich hat vor fast zehn Jahren einen Plan für Hochgeschwindigkeitsinternet gestartet, der bis 2025 als erstes europäisches Land schnelle Verbindungen für alle Menschen in städtischen und ländlichen Gebieten gewährleisten soll.

Während der Pandemie ist das Hochgeschwindigkeitsinternet wichtiger als je zuvor geworden. Immer mehr Menschen arbeiten von zu Hause aus, und aufgrund der Einschränkungen und der Angst vor ansteckungen verbringen viele Menschen Tage und Nächte mit Netflix.

„Die Digitalisierung hat es unserer Wirtschaft ermöglicht, der Gesundheitskrise zu widerstehen“, äusserte sich Jean Castex.

Drei von vier Franzosen sind der Meinung, dass der Ausbau des Hochgeschwindigkeitsnetzes eine Priorität für die Regierung sein sollte. Und vor allem im ländlichen Frankreich klagen viele über langsame Verbindungsgeschwindigkeiten. Um dieses Problem zu lösen, wurde 2013 der Plan France Très Haut Débit ins Leben gerufen. Mit einer staatlichen Finanzierung in Höhe von 3,57 Milliarden Euro soll eine digitale Infrastruktur geschaffen werden, die sicherstellt, dass alle Franzosen bis 2025 Zugang zum Hochgeschwindigkeitsinternet haben.

Der Schlüssel zum Erfolg dieser Massnahme ist die Verlegung von Glasfaserkabeln. Diese Technologie kann Informationen mit 70 Prozent der Lichtgeschwindigkeit übertragen – mit anderen Worten, sie ermöglicht es, Inhalte aus dem internet in sehr hohem Tempo zu laden.

Derzeit haben bereits zwei Drittel der französischen Haushalte Zugang zum Hochgeschwindigkeitsinternet.

Nach Angaben der französischen Regierung hat das Land mehr Glasfaserkabel verlegt als alle seine Nachbarländer. Allein im Jahr 2020 haben sechs Millionen zusätzliche Haushalte Zugang zum Hochgeschwindigkeitsinternet erhalten. Die Regierung investierte zusätzlich zu den Finazierungen des Plan France Très Haut Débit weitere 570 Millionen Euro, um den Ausbau zu beschleunigen.

Die Geschwindigkeit, mit der die Haushalte Zugang zum Hochgeschwindigkeitsinternet erhalten, ist viermal höher als im Jahr 2015.

In einigen Departements liegt die Glasfaserabdeckung jedoch noch unter 30%: Landes, Dordogne, Ardèche, Hautes-Alpes, Savoie, Creuse, Vendée, Côtes d’Armor, Orne, Yonne, Nièvre, Haute Saône und Jura.

Die Regierung will die Glasfaserabdeckung bis Ende 2022 auf 80 Prozent ausbauen. Dafür stellt sie weitere 150 Millionen Euro zur Verfügung, aus dem breit angelegten Wirtschaftsprogramm „France Relance“, das 2020 aufgelegt wurde, um dem Land zu helfen, sich von den wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie zu erholen.

Branchenkenner gehen davon aus, dass die Regierung ihr Ziel sogar übertreffen und bis Ende 2022 etwa 87% der Haushalte mit Hochgeschwindigkeitsinternet versorgen wird, wenn die Verlegung von Glasfaserkabeln weiter so gut läuft.


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