Tag & Nacht

Seit der Beendigung des Lockdowns und der Lockerung der Reisebeschränkungen im März 2020 wird der Reisemobilmarkt für die Franzosen immer attraktiver. Ob neu oder gebraucht, die Verkäufe nehmen zu.

In einer Zeit, in der Ungewissheit darüber herrscht, welche Verkehrsmittel im Sommer zur Verfügung stehen werden, setzen die Franzosen seit dem Frühjahr 2020 massiv auf das Wohnmobil als perfekte Ausweichlösung für ihren Urlaub. Mit 2 Millionen Fahrzeugen auf Europas Straßen, von denen fast ein Viertel in Frankreich fährt, wächst der Sektor rasant.

Mehr als 10.000 Reisemobile wurden im März 2021 zugelassen, über 5.000 mehr als im März des Vorjahres. Insgesamt wurden in Frankreich in einem Jahr mehr als 93.000 Reisemobile verkauft, darunter mehr als 27.000 neue und fast 66.000 gebrauchte Fahrzeuge, so die Statistik der Freizeitfahrzeuggewerkschaft UNI VDL.

Dieser Trend betrifft nicht nur Frankreich, sondern ganz Europa. Die Begeisterung für Wohnmobile ist allerdings nicht ganz neu: Viele suchten schon immer die Freiheit, zu reisen, wohin man will, wann man will und so lange man will. Auch die wirtschaftliche Seite des Wohnmobils ist attraktiv, man lebt genauso sparsam, wie zu Hause. Und natürlich ist da auch die ökologische Seite: Der CO2-Fußabdruck ist wesentlich geringer, als wenn man das Flugzeug nimmt.

Auch die Touristikbranche hat sich die Begeisterung für Wohnmobile zunutze gemacht. In diesem Jahr wurden 7.719 Campingplätze neu erschlossen und es gibt derzeit über 4.000 Plätze in Frankreich, die ausschließlich für diese Art von Fahrzeugen reserviert sind, darunter 1.250 freie Plätze. Frankreich ist nach wie vor eines der am besten ausgestatteten Länder in diesem Bereich und eines der beliebtesten Reiseziel für Wohnmobilbesitzer.

Auf der Seite der Hersteller hat die Pandemie allerdings einen Produktionsstopp verursacht. Die derzeit hohe Nachfrage bedeutet für die Hersteller eine hohe Herausforderung, da sie mit dem Tempo der Bestellungen mithalten müssen: Es gibt daher leider eine Wartezeit für neue Käufer, weil sich die Produktionszeit verlängert hatte. Das ist wohl der Grund dafür, dass die Zahl der Gebrauchtkäufer die der Neukäufer bei weitem übersteigt.

Doch die neuen Camping-Enthusiasten wenden sich nicht nur den Reisemobilen zu: Viele Käufer entscheiden sich eher für einen Transportern, weil es da kleinere Modelle sind. Sie nutzen diese dann ausserhalb der Ferienzeiten als Zweit-Fahrzeug.


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