In den letzten Tagen hat sich an Australiens Ostküste ein seltenes und bedrohliches Naturereignis entwickelt: Zyklon Alfred nähert sich unaufhaltsam der dicht besiedelten Region um Brisbane und sorgt bereits jetzt für erhebliche Schäden und weitreichende Vorsichtsmaßnahmen.
Entstehung und Verlauf des Zyklons
Zyklon Alfred formierte sich am 22. Februar 2025 östlich von Australien im Korallenmeer. Anfangs mit Windgeschwindigkeiten von 65 km/h unterwegs, entwickelte er sich rasch zu einem mächtigen Sturm. Der zentrale Luftdruck sank zeitweise auf 943 Millibar ab, und der Zyklon erreichte einen Durchmesser von über 1100 Kilometern.
Am 27. Februar erreichte Alfred die Kategorie 4 mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 215 km/h. Seitdem bewegt er sich langsam in Richtung der australischen Ostküste, wobei er sich leicht abschwächte, aber dennoch immense Zerstörungskraft behielt.
Aktuelle Situation und Auswirkungen
Am 6. März trafen die ersten Ausläufer des Zyklons auf die Küste von Queensland und New South Wales. Starke Winde rissen Bäume und Strommasten um, wodurch Tausende Haushalte ohne Strom blieben. Besonders betroffen waren die Regionen südlich von Queensland und nördlich von New South Wales.
Meterhohe Wellen trafen auf die Küste und spülten ganze Strände fort. In beliebten Touristenregionen wie der Sunshine Coast und Byron Bay wurden Strände überflutet, und professionelle Surfer berichteten von nie zuvor gesehenen Wellenhöhen.
Vorbereitungen und Vorsichtsmaßnahmen
Die Behörden haben umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um die Bevölkerung zu schützen. Schulen bleiben geschlossen, der Flugverkehr wurde eingestellt, und viele Supermärkte haben ihre Türen geschlossen. Anwohner wurden aufgefordert, ihre Häuser mit Sandsäcken zu sichern und sich auf mögliche Evakuierungen vorzubereiten.
Premierminister Anthony Albanese steht in ständigem Kontakt mit der Bevölkerung und den Behörden, um sicherzustellen, dass alle notwendigen Notfallmaßnahmen bereitstehen. Rettungshubschrauber wurden in Bereitschaft versetzt, um Betroffene nach dem Abflauen des Sturms schnell bergen zu können.
Historische Einordnung
Zyklone dieser Stärke sind in der Region um Brisbane äußerst selten. Alfred ist der erste Zyklon seit 50 Jahren, der direkt auf diese Region zusteuert. Die letzte vergleichbare Situation ereignete sich 1974, als Zyklon Zoe auf die Küste traf und erhebliche Schäden verursachte.
Wirtschaftliche Auswirkungen
Die wirtschaftlichen Folgen des Zyklons könnten erheblich sein. Neben den direkten Schäden an Infrastruktur und privaten Eigentümern sind auch indirekte Auswirkungen zu erwarten. Der Tourismussektor, eine wichtige Einnahmequelle der Region, könnte durch die Zerstörung von Stränden und touristischen Einrichtungen langfristig beeinträchtigt werden.
Klimawandel und zukünftige Risiken
Die Intensität und Häufigkeit solcher extremen Wetterereignisse werfen Fragen über den Einfluss des Klimawandels auf. Wissenschaftler warnen seit Jahren davor, dass steigende Meerestemperaturen und veränderte atmosphärische Bedingungen zu stärkeren und häufigeren Zyklonen führen könnten. Es stellt sich die Frage: Sind wir ausreichend vorbereitet auf eine Zukunft mit solchen Herausforderungen?
Fazit
Zyklon Alfred stellt eine ernste Bedrohung für Australiens Ostküste dar. Die getroffenen Vorsichtsmaßnahmen zeigen, wie ernst die Lage ist. Es bleibt zu hoffen, dass die Schäden minimiert werden können und die betroffenen Gemeinschaften schnell Unterstützung erhalten. Gleichzeitig sollte dieses Ereignis als Weckruf dienen, unsere Vorbereitung auf solche Naturkatastrophen zu überdenken und den Einfluss des Klimawandels auf extreme Wetterereignisse ernst zu nehmen.
Von Andreas M. B.
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