Tag & Nacht

Am 11. Dezember wird eine Ära auf der französischen Autobahn A13 enden: Die klassischen Mautstellen gehören der Vergangenheit an. Stattdessen führt der Betreiber Sanef ein modernes, barrierefreies Mautsystem ein – eine Neuerung, die das Reisen zwischen Caen und Paris revolutionieren soll.

Der Countdown zur Umstellung

Die Umstellung erfolgt schrittweise über zwei Nächte hinweg, beginnend am 9. Dezember. Zunächst werden die Mautstellen auf dem Hauptabschnitt der A13 – darunter Buchelay, Heudebouville, Incarville, Beuzeville und Dozulé – deaktiviert. In der darauffolgenden Nacht betrifft die Umstellung die Ein- und Ausfahrten entlang der Strecke.

Die Einführung dieses „Free Flow“-Systems wurde bereits Mitte November angekündigt, doch erst jetzt steht der genaue Zeitplan fest. Arnaud Quémard, Geschäftsführer von Sanef, erklärte, dass die vollständige Umstellung in der ersten Dezemberhälfte abgeschlossen sein würde.

So funktioniert das neue System

Wer denkt, das Reisen auf der A13 würde mit dem Ende der Mautstellen kostenlos, irrt sich – zahlen müssen die Autofahrer weiterhin. Allerdings wird das Bezahlen nach dem Prinzip „erst fahren, dann zahlen“ organisiert. Kameras an Portalen entlang der Autobahn erfassen die Kennzeichen der Fahrzeuge und berechnen die Mautgebühr. Diese kann anschließend bequem online auf der Sanef-Website beglichen werden.

200 Mitarbeiter im Einsatz: Die Herausforderung der Umstellung

Ein solch umfassendes System einzuführen, ist kein Kinderspiel. Für die Umstellung mobilisiert Sanef über 200 Mitarbeiter. In den beiden Nächten der Umstellung werden die Verkehrsbedingungen angepasst: Es gibt temporäre Umleitungen und eine verstärkte Beschilderung, die die Autofahrer durch den Prozess leiten soll.

Die Logistik hinter diesem Vorhaben ist beeindruckend. Nicht nur die technischen Systeme, sondern auch die Koordination vor Ort müssen reibungslos funktionieren. Das Ziel? Ein möglichst störungsfreier Übergang.

Vorteile des neuen Systems

Das neue Mautsystem soll nicht nur die Fahrt angenehmer gestalten, sondern auch den Verkehrsfluss verbessern. Keine Stopps an Mautstellen bedeuten weniger Staus und einen flüssigeren Verkehr – ein klarer Vorteil für die Autofahrer. Gleichzeitig erhofft sich Sanef, durch die Digitalisierung der Zahlungen langfristig effizienter zu arbeiten.

Fragen bleiben

Natürlich wirft das neue System auch Fragen auf: Was passiert, wenn die Zahlung vergessen wird? Gibt es zusätzliche Gebühren? Und wie steht es um den Datenschutz bei der Kennzeichenerfassung? Diese Punkte werden die Diskussionen rund um die Einführung sicherlich begleiten.

Ein Schritt in die Zukunft

Mit der Umstellung auf das „Free Flow“-System folgt Frankreich dem Beispiel anderer Länder, die bereits ähnliche Modelle eingeführt haben. Für die Autofahrer bedeutet dies eine Mischung aus Bequemlichkeit und Anpassung an neue Abläufe.

Am Ende bleibt jedoch eine Frage: Wird diese Innovation das Reisen wirklich einfacher machen, oder sehen wir nur den Beginn einer neuen Art von Komplexität? Ab dem 11. Dezember wird sich zeigen, wie gut die Theorie in der Praxis funktioniert.


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