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Elf Jahre nach dem Absturz des Fluges Rio – Paris hat die Pariser Staatsanwaltschaft beantragt, Air France und den Hersteller Airbus vor das Strafgericht zu stellen. Das Berufungsgericht soll am 4. März 2021 über die Durchführung einer Verhandlung entscheiden.

Der Absturz ereignete sich am 1. Juni 2009. Elf Jahre nach der Tragödie des Fluges Rio – Paris fordert die Staatsanwaltschaft der französischen Hauptstadt am Mittwoch, 27. Januar, eine Anklage gegen Air France und Airbus vor dem Strafgericht. Laut Le Parisien soll das Berufungsgericht am 4. März 2021 das Verfahren für gültig oder ungültig erklären.

Im Herbst 2019 entschieden die Ermittlungsrichter, dass keine Klage gegen den Hersteller und die Fluggesellschaft erhoben wird.

„Alle technischen Analysen, die durch Anhörungen bestätigt wurden, unterstreichen die Unzulänglichkeit der Ausbildung und der Informationen, die Air France ihren Besatzungen zur Verfügung gestellt hat“, wird nun aber die Staatsanwaltschaft von der Tageszeitung Le Parisien zitiert, insbesondere die „schuldhaften Versäumnisse“ seitens Air France werden anprangert. Unter anderem wird dem Unternehmen vorgeworfen, die Schwere der Vorfälle im Zusammenhang mit dem Verlust der Geschwindigkeitsanzeige bei nicht weniger als fünfzehn Flügen, die zwischen Mai 2008 und Mai 2009 durchgeführt wurden, nicht berücksichtigt zu haben.

228 Tote bei dem Absturz
Auf Seiten des Herstellers aus Toulouse vertrat die Staatsanwaltschaft die Auffassung, dass Airbus „die Gefährlichkeit der anemometrischen Vorfälle aufgrund der Sondenvereisung“ unterschätzt habe: „Die vereisungsbedingten Ausfälle waren zum Zeitpunkt des Unfalls bekannt“, so die Staatsanwaltschaft.

Das Flugzeug versank am 1. Juni 2009 im Atlantischen Ozean. Bei dem Absturz gab es 228 Todesopfer.


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