Tag & Nacht

Allerheiligen, das jedes Jahr am 1. November gefeiert wird, ist für viele Franzosen ein Anlass, die Friedhöfe zu besuchen, um ihrer verstorbenen Angehörigen zu gedenken.

„Wir erwarten heute zwischen 15.000 und 20.000 Menschen“, sagt Benoit Gallot, der Chef-Friedhofsverwalter des Friedhofs Père-Lachaise, am Montag, den 1. November, auf franceinfo. Der Montag vor Allerheiligen ist für viele Familien eine Gelegenheit, den Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen und Blumen auf die Gräber zu legen. Mit mehr als 3 Millionen Besuchern pro Jahr empfängt der Pariser Friedhof auch Spaziergänger und Touristen, die sich an diesem „städtischen Reservoir der Artenvielfalt erfreuen, mit einer Fauna und Flora, die sich jedes Jahr mehr und mehr entwickelt“, erklärt er.

Der 1. November ist der wichtigste Tag des Jahres für alle Friedhofsverwalter, denn es ist der Tag mit der höchsten Besucherzahl. Auf dem Friedhof Père-Lachaise werden heute zwischen 15.000 und 20.000 Menschen erwartet. Es werden Familien da sein, aber natürlich auch Spaziergänger und Touristen.

Gedenken an verstorbene Angehörige eine Tradition

Vielleicht etwas weniger wichtig als noch vor einigen Jahrzehnten, aber die Tradition ist in Frankreich sehr lebendig. Chrysanthemen erscheinen schon seit zehn Tagen auf den Gräbern und das wird noch bis etwa zum 11. November andauern. Der 1. November ist natürlich nach wie vor der Höhepunkt.

Mit seinen 3 Millionen Besuchern pro Jahr ist Père-Lachaise nicht nur ein Friedhof

Père-Lachaise ist vor allem ein Friedhof mit etwa 10.000 Zeremonien pro Jahr, etwa 3.500 Beerdigungen, Aschenbeisetzungen und ein Krematorium mit einer hohen Aktivität von etwa 7.000 Einäscherungen pro Jahr. Pariser, die sich für eine Einäscherung entscheiden, können auf dem Friedhof Père-Lachaise beigesetzt werden oder einen Platz im Kolumbarium erwerben. Solange man sich für eine Einäscherung entscheidet, gibt es kein Platzproblem. Man muss aber Pariser sein. Das ist die wesentliche Voraussetzung.

Platzprobleme kennt der bekannteste Friedhof von Paris bereits seit Ende des 19. Jahrhundert. Wenn man klassisch in einem Sarg beerdigt werden möchte und nicht bereits ein Familiengrab besitzt, ist es schwierig, ein auf Père-Lachaise ein Grab zu bekommen. Jährlich werden nur etwa hundert Stück verkauft.

Eine Insel der Natur mitten in der Stadt

Père-Lachaise ist ein Friedhof, aber auch ein städtisches Reservoir der biologischen Vielfalt, mit einer Fauna und Flora, die sich jedes Jahr mehr und mehr entwickelt. Man findet dort viele Tiere, vor allem den Fuchs, Eulen und eine Vielfalt von Vögeln. Auf Père-Lachaise kann man wilde Tiere beobachten, die normalerweise in Wäldern und Forsten leben. Dank der bewaldeten und landschaftlich gestalteten Umgebung auf dem Friedhof Père-Lachaise haben diese Tiere mitten in Paris eine Heimat gefunden.


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