Tag & Nacht

Agrobusiness-Unternehmen, die vom brasilianischen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro unterstützt werden, holzen das Amazonasgebiet im Eiltempo ab. Die NGO Greenpeace Frankreich hat sich vor Ort ein Bild von dem Ausmaß der Schäden gemacht…

Eric Moranval ist Kampagnenleiter für Wälder bei Greenpeace Frankreich. Er setzt sich unter anderem dafür ein, dass die Europäische Union den Import von Produkten stoppt, die mit der Abholzung von Wäldern in Verbindung stehen. Zum ersten Mal wird sich der Umweltaktivist vor Ort begeben, um mit eigenen Augen zu sehen, wie der Amazonas verbrannt wird. Agrobusiness-Firmen, die ihr Vermögen mit Palmöl, Soja, Vieh, Kakao, Kaffee und Holz machen, tun ihr Bestes, um möglichst viel Land zu gewinnen, indem sie es verbrennen und die Ur-Bevölkerung vertreiben.

All diese Hektar Wald sind eigentlich Eigentum der indigenen Bevölkerung, uraltes Land, das die lokalen Gemeinschaften mit Hilfe von NGOs wie Greenpeace Brasilien zurückerobern wollen.

„Gewalt ist leider allgegenwärtig“
Die von einem Kamerateam des Senders France 2 begleitete Expedition beginnt in Manaus, der Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas, im Herzen des Primärwaldes. Eric Moranval von Greenpeace trifft sich mit Rômulo, dem NGO-Korrespondenten in Brasilien. Brasilien gehört zu den Top 3 der gefährlichsten Länder für Umwelt- und Menschenrechtsaktivisten. Die Aktivisten benutzen gepanzerten Geländewagen, denn sie fahren in das Grenzgebiet der Entwaldung, wo Gewalt allgegenwärtig ist.

„Hier ist die Karte von Amazonien, auf der wir alle Gebiete sehen können, die in den letzten sechzig Tagen abgebrannt sind“, erklärt ein brasilianischer Aktivist Eric Moranval. Das System kombiniert Bilder von gefährdeten Orten mit künstlicher Intelligenz, um das Ausmaß der verbrannten Gebiete zu lokalisieren und zu messen.“ Rômulo erläutert: „Die Karte, die wir hier haben, zeigt das, was wir den Abholzungsbogen nennen. Und die ersten sechs Monate dieses Jahres 2022 waren die schlimmsten, die wir je erlebt haben. Wir schätzen sie auf etwa 4.000 Quadratkilometer. Diese Zahl ist schwer vorstellbar … aber wir reden hier von 600.000 Fußballfeldern in nur sechs Monaten!


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