Tag & Nacht

Kernkraftwerke verbrauchen eine große Menge Wasser, um ihre Systeme zu kühlen. Meistens wird ein großer Teil davon wieder abgeleitet, aber eben nicht immer.

Verbraucht Frankreich zu viel Wasser, um seine Reaktoren zu kühlen? In Zeiten der Wasserknappheit ist das eine heikle Frage. Die Kernkraft ist einer der größten Wasserverbraucher in Frankreich, doch die Zahlen sind umstritten. Machen die Kraftwerke 22 % des gesamten französischen Wasserverbrauchs aus, wie der Staatsrat meint, oder gar 31 %, wie die Regierung im Jahr 2022 veröffentlichte? Die Berechnung ist deshalb so kompliziert, weil nur die Hälfte des Kraftwerksparks tatsächlich Wasser verbraucht.

Die Kühlung von Kraftwerken ist die zweitgrößte wasserverbrauchende Aktivität in Frankreich.
In diesen sogenannten „Kraftwerken mit geschlossenem Kreislauf“ wird das Wasser aus Flüssen gepumpt, auf dem Weg durch das Kraftwerk erwärmt und dann in einem Turm am Ende des Vorgangs wieder gekühlt. Nur 60 % des Wassers werden in die natürliche Umgebung zurückgeführt. Der Rest verdunstet. Eine sehr große Wassermenge, wenn man sie mit den anderen Verbrauchern vergleicht. Laut dem Ministerium für den ökologischen Wandel ist die Landwirtschaft mit 45 % der Gesamtmenge der größte Wasserverbraucher, gefolgt von der Kühlung von Kraftwerken (31 %) und Trinkwasser (21 %). Das Ministerium ist mit dieser Zahl heute jedoch nicht mehr einverstanden, da sie seiner Meinung nach nicht mehr die Realität widerspiegelt.


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