Tag & Nacht

Die Debatte um 110 km/h auf französischen Autobahnen ist in vollem Gang, nachdem mehrere Persönlichkeiten in einem am 30. Oktober im Journal du dimanche veröffentlichten Artikel dazu aufgerufen haben. Es geht dabei natürlich um den Klimaschutz, aber auch um den Geldbeutel der Autofahrer.

Die Regierung erwägt, die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen von 130 auf 110 km/h zu senken. Diese Idee zur Begrenzung der Umweltverschmutzung spaltet die Meinungen der Franzosen. „130 ist schon gut. Wenn es also der Ökologie dient, warum nicht. Aber ich bin nicht dafür“, sagte ein Autofahrer am Montag, dem 31. Oktober zu dem Sender France 2. „Ich bin dafür, und ich mache es schon, wenn ich selbst fahre“, meint eine Frau. Die Umstellung auf 110 würde im Jahresdurchschnitt 125 Euro an Kraftstoffkosten einsparen.

20 % weniger Kraftstoffverbrauch
„Mit 110 km/h statt 130 km/h zu fahren, bedeutet 20% weniger Kraftstoffverbrauch und 20% Verringerung bei unseren Treibhausgasemissionen“, argumentieren die Verfasser eines Artikels für 110 km/h, der am 30. Oktober in der Wochenzeitung JDD veröffentlicht wurde. Auf einer Strecke von 250 Kilometern wird allerdings eine Beschränkung auf 110 km/h die Fahrt um 21 Minuten verlängern. Längere Fahrten könnten Autofahrer davon abhalten, die Autobahnen zu benutzen. „Wir werden die Autos näher an die Stadtzentren heranbringen und damit die Umweltverschmutzung in die Stadtzentren bringen. (…) Es scheint zwar eine gute Idee zu sein, aber wenn man sich die Praxis ansieht, ist es das nicht wirklich“, so Fabrice Godefroy, Mobilitäts- und Umweltexperte des Vereins „40 Millionen Autofahrern“.

In Frankreich beträgt die tatsächlich gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Autobahn heute 118 km/h.


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