Tag & Nacht

Nach einer Rekorddürre im Jahr 2022 ist in Frankreich die Gefahr von Bränden auch im Winter sehr hoch. Die Feuerwehr musste bereits in den letzten Tagen zu mehreren Waldbränden ausrücken.

Ardèche, Pyrénées-Orientales, Gironde … Nach Dürre, Hitzewellen und Monsterbränden im Jahr 2022 gab es auch zu Beginn des Jahres 2023 in vielen Departements bereits Vegetationsbrände. Dies war zum Beispiel in Mouriès in der Nähe von Avignon der Fall. „Am Samstagmorgen um 5.35 Uhr erhielt ich einen Anruf, dass es brennt. Innerhalb von nicht einmal 40 Minuten stand das Ganze in Flammen“, erzählt Christian Bonnet, der Vorsitzende des Feuerkomitees der Gemeinde Mouriès, auf Radio France.

Fast 300 Feuerwehrleute waren im Einsatz, aber trotzdem wurden 130 Hektar Land verwüstet. Ein Feuer schon Anfang Februar, das hatte Christian Bonnet noch nie gesehen: „Kleine Brände, ja, aber ein Großbrand zu dieser Jahreszeit, nein. Und leider denke ich, dass wir uns daran gewöhnen müssen“, sagt er resigniert auf Radio France. Ermittlungen sollen die Brandursache klären, aber die Trockenheit schwächt die Natur enorm. „Die Vegetation erholt sich nicht von der Hitzewelle dieses Sommers, daher ist sie praktisch genauso trocken wie in den Monaten Juli und August“, stellt Christian Bonnet fest.

Dasselbe Szenario entstand etwas weiter nördlich in der Charente-Maritime, wo ein versehentlich ausgelöstes Feuer vier Hektar Buschland vernichtete. „Das passiert jetzt früher. Letztes Jahr sind die ersten Frühjahrsfeuer im März ausgebrochen“, berichtet Kommandant Lionel Paquet, Leiter der Gebietsgruppe bei der Feuerwehr des Departements. „Im Winter ist zwar etwas Regen gefallen, aber nicht genug, um die Vegetation richtig zu befeuchten.“

Mit der globalen Erwärmung werden solche Vegetationsbrände im Winter wahrscheinlich häufiger auftreten, prophezeien Klimaforscher. Durch die Trockenheit werden die Bäume geschwächt und Opfer von massenhaftem Insektenbefall. Man denke nur an den Borkenkäfer, der ganze Wälder in trockenes Holz verwandelt. Und das führt zu totem Holz, Bäumen, die brennen wie Streichhölzer. Und das ist insgesamt alles eine Auswirkung des Klimawandels und  mit der globalen Erwärmung verbunden.


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