Tag & Nacht

Obwohl sich die Ansteckungsrate in den letzten Tagen – auf einem sehr hohen Niveau – stabilisiert hat, sind die französischen Krankenhäuser mit einem neuen Zustrom von Covid-19-Patienten konfrontiert.

„Der Höhepunkt wird gerade überschritten.“ Mit diesen entschieden optimistischen Worten räumte Emmanuel Macron am Donnerstag das Thema Covid-19 am Ende seines TV-Interviews anlässlich des 14-Juli aus dem Weg. In den aktuellen Zahlen erscheint die Situation jedoch nicht ganz so deutlich. Während sich die Zahl der Neuansteckungen der siebten Welle seit einer Woche auf einem hohen Niveau stabilisiert, geht es bei den Krankenhauseinweisungen und, was noch schlimmer ist, bei den Überstellungen in die Intensivstationen derzeit steil bergauf.

In einem neuen Lagebericht, der am Donnerstag veröffentlicht wurde, zeigt sich die französische Gesundheitsbehörde (Santé Publique France, SPF) alarmiert über den erneuten Ansturm in den Krankenhäusern. Im Zeitraum vom 4. bis 10. Juli wurden 8.063 neue Krankenhauseinweisungen verzeichnet, was im Vergleich zur Vorwoche einen deutlichen Anstieg von 19% bedeutet, so SPF. Die Zahl der Krankenhauspatienten, die Mitte Juni auf weniger als 14.000 gesunken war, steht nun kurz vor der 20.000er-Marke und ist damit so hoch wie seit Monaten nicht mehr. Der Höchststand von über 33.000 stationären Patienten im Februar 2022 wurde jedoch noch nicht erreicht.

Bei den Intensivstationen ist die Situation ähnlich: In der Woche vom 4. bis 10. Juli wurden neue Patienten Einträge gezählt, was einem Anstieg von 22% in sieben Tagen entspricht. Die Zahl der Todesfälle in Krankenhäusern und Pflegeheimen stieg um 29% auf 389 in einer Woche.

Angesichts dieser Entwicklung und angesichts der Tatsache, dass die Regierung sich dafür entschieden hat, die Gesundheitsvorschriften nicht zu verschärfen, bleibt die Frage der Impfung zentral. „Wir bereiten die Auffrischungskampagne für unsere Senioren und die Schwächsten vor“, erklärte der Emmanuel Macron am Donnerstag. Am Vortag hatte die Hohe Gesundheitsbehörde (HAS) die Empfehlung ausgesprochen, die Verabreichung einer zweiten Auffrischungsdosis gegen Covid-19 auf schwangere Frauen und Personen unter 60 Jahren mit Vorerkrankungen sowie deren Umfeld auszuweiten.

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Diese zweite Auffrischungsimpfung wird bereits für Personen ab 60 Jahren, für immungeschwächte Personen jeden Alters sowie für Kinder und Jugendliche mit hohem Risiko empfohlen.


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