Tag & Nacht




Der Frühling 2025 bringt nicht nur Sonne und wärmere Temperaturen – sondern auch ein ordentliches Blitzlichtgewitter auf deutschen Straßen. Vom 7. bis zum 13. April findet die erste von zwei sogenannten „Speedweeks“ statt. Im Zentrum dieser Aktionswoche steht der Blitzermarathon am Mittwoch, dem 9. April.

Was auf den ersten Blick wie eine Drohkulisse für Raser wirkt, verfolgt in Wahrheit ein ganz anderes Ziel.

Gemeinsam gegen das Rasen

Zahlreiche Bundesländer ziehen mit: Bayern, Niedersachsen, Hessen, Thüringen – um nur einige zu nennen. Während einige Regionen ihre Geschwindigkeitskontrollen auf den 9. April konzentrieren, nutzen andere die gesamte Woche, um ein deutliches Zeichen zu setzen. Die Devise: Wer zu schnell unterwegs ist, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere.

Gerade an besonders sensiblen Orten wie Schulen, Kindergärten oder Krankenhäusern wird verstärkt kontrolliert. Es geht nicht ums Gängeln – es geht ums Schützen.

Blitzer mit Ansage

Was viele überraschen dürfte: In mehreren Bundesländern wird im Vorfeld offen kommuniziert, wo geblitzt wird. Bayern etwa veröffentlicht eine interaktive Karte mit allen Messstellen. Warum das? Ganz einfach – wer weiß, dass kontrolliert wird, fährt bewusster. Und genau darum geht’s.

Nicht der Bußgeldbescheid soll der Lerneffekt sein, sondern die Erkenntnis, dass man mit angepasster Geschwindigkeit nicht nur Regeln befolgt, sondern auch Rücksicht zeigt.

Zwischen Vernunft und Routine

Dass viele Autofahrer im Alltag zu schnell fahren, ist längst kein Geheimnis. Oft passiert es unbewusst – ein bisschen zu spät dran, der Fuß drückt etwas stärker aufs Gaspedal, ein kurzer Moment der Unachtsamkeit. Genau an diesem Punkt will die Speedweek ansetzen.

Wie oft fragt man sich: „Bin ich überhaupt zu schnell unterwegs?“ Die Aktionswoche soll dabei helfen, das eigene Verhalten zu reflektieren. Manchmal reicht ein kleiner Denkanstoß – oder ein kurzer Blick auf den Tacho – um etwas zu verändern.

Was steckt wirklich dahinter?

Zyniker könnten behaupten, es ginge bei solchen Aktionen nur ums Abkassieren. Doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache: Geschwindigkeitsüberschreitungen gehören noch immer zu den häufigsten Unfallursachen in Deutschland. Und viele dieser Unfälle enden tragisch – mit Verletzten oder gar Todesopfern.

Der Blitzermarathon ist also weit mehr als eine symbolische Maßnahme. Er ist eine Erinnerung daran, dass jeder Einzelne Verantwortung trägt – für sich, für seine Mitmenschen, für das große Ganze auf unseren Straßen.

Was erwartet Autofahrer im Sommer?

Die zweite Aktionswoche ist bereits geplant: Anfang August – vom 4. bis zum 10. August 2025 – wird das Konzept fortgesetzt. Ob dann wieder alle Bundesländer mitziehen, ist noch offen. Doch eines ist sicher: Wer jetzt denkt, er könne das Thema im Sommer einfach aussitzen, könnte eine unangenehme Überraschung erleben.

Mitdenken statt mitrasen

Am Ende steht nicht die Frage, wie viele Blitzer aufgebaut werden oder wie hoch die Bußgelder ausfallen. Die zentrale Frage lautet: Wie schaffen wir es, den Straßenverkehr sicherer zu machen – für alle?

Der Blitzermarathon ist dabei kein Allheilmittel. Aber er ist ein Schritt in die richtige Richtung. Und manchmal reicht ein kleiner Tritt auf die Bremse, um einem Leben eine neue Chance zu geben.

Oder anders gefragt: Ist ein paar Minuten Zeitersparnis es wirklich wert, so viel zu riskieren?

Catherine H.

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