Tag & Nacht

Deutschland hat am Sonntag, 28. Februar, die von Covid heimgesuchte französische Moselregion als Hochrisikogebiet für Virusvarianten eingestuft und damit verschärfte Einreisebestimmungen an der Grenze zwischen den beiden Nachbarländern ausgelöst.

Die östliche Mosel-Region in Frankreich ist nun als Gebiet „mit besonders hohem Infektionsrisiko aufgrund des weit verbreiteten Auftretens von SARS-CoV-2-Virusvarianten“ gelistet, teilte das Robert-Koch-Institut für Seuchenbekämpfung in Deutschland mit.

Ab Dienstag, 2. März, müssen Grenzgänger aus der Mosel einen negativen Coronavirus-Test vorweisen können.

Deutschland hat bereits strenge Kontrollen an den Grenzen zur Tschechischen Republik und zum österreichischen Bundesland Tirol eingeführt und ignoriert damit die Forderungen aus Brüssel, die Grenzen innerhalb der EU offen zu halten. An diesen Grenzübergängen dürfen nur noch Deutsche und Ausländer einreisen, sowie Grenzgänger, die in bestimmten Berufsgruppen arbeiten.

Fahrzeuge werden angehalten und die Insassen müssen einen negativen Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist.

Statt systematischer Kontrollen werde die Polizei auf der deutschen Seite zufällig Fahrzeuge anhalten und die Fahrer bitten, „einen negativen Test und ihre Online-Einreise-Registrierung“ vorzulegen, erklärte ein Sprecher des deutschen Innenministeriums gegenüber der AFP.

Deutschland ist in den letzten Wochen zunehmend besorgt über die schnelle Ausbreitung neuer, ansteckenderer Stämme des Coronavirus, insbesondere derjenigen, die zuerst in Großbritannien und Südafrika entdeckt wurden. Das Coronavirus, einschließlich der gefährlicheren südafrikanischen Variante, breitet sich im Departement Moselle schneller aus als anderswo in Frankreich, aber die französische Regierung hat Berlin gebeten, eine vollständige Schließung der Grenze zu vermeiden.

Die deutsche Einstufung „impliziert normalerweise die extrem strenge Maßnahme einer Quasi-Schließung der Grenzen“, sagte Frankreichs Europaminister Clement Beaune am Sonntag. „Das wollen wir nicht“, sagte er und fügte hinzu, dass Gespräche mit Berlin liefen, um Lösungen für die rund 16.000 Pendler zu finden, die jeden Tag von der Mosel ins Saarland und nach Rheinland-Pfalz fahren.

Der Sprecher des deutschen Innenministeriums sagte, die beiden Länder würden am Montag Details der Auswirkungen der Maßnahme besprechen.

Auf die Frage, warum die Kontrollen an der französischen Grenze nicht so streng sein sollen wie an der tschechischen und österreichischen Grenze, sagte der Sprecher, das Saarland und Rheinland-Pfalz hätten keine Grenzschließungen beantragt.

„Und es gibt eine gute Zusammenarbeit zwischen den betroffenen deutschen und französischen Regionen“, fügte er hinzu.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!