Tag & Nacht






Am kommenden Sonntag, dem 23. Februar 2025, finden in Deutschland vorgezogene Bundestagswahlen statt. Diese Wahlen sind nicht nur für die deutsche Innenpolitik von Bedeutung, sondern werden auch in der gesamten Europäischen Union mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Die politische Stabilität Deutschlands gilt als zentral für die Kohäsion und Handlungsfähigkeit der EU, insbesondere in Zeiten globaler Unsicherheiten und interner Herausforderungen.

Politische Ausgangslage und Umfragewerte

Die aktuellen Umfragen zeigen ein spannendes Rennen zwischen den etablierten Parteien. Die Union aus CDU und CSU führt mit etwa 32 Prozent der Stimmen, gefolgt von der Alternative für Deutschland (AfD) mit 21 Prozent. Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) und Bündnis 90/Die Grünen liegen gleichauf bei jeweils 14 Prozent. Die Linkspartei erreicht 6 Prozent, während die Freie Demokratische Partei (FDP) mit 4 Prozent unter der Fünf-Prozent-Hürde bleibt. Das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kommt auf 4,5 Prozent.

Mögliche Koalitionsszenarien

Angesichts dieser Umfragewerte erscheint es unwahrscheinlich, dass eine einzelne Partei die absolute Mehrheit im Bundestag erreicht. Daher rücken verschiedene Koalitionsoptionen in den Fokus. Friedrich Merz, Kanzlerkandidat der Union, hat sowohl die SPD als auch die Grünen als potenzielle Koalitionspartner ins Spiel gebracht. Eine Zusammenarbeit mit der AfD schließt er kategorisch aus.

Allerdings könnten die Verhandlungen kompliziert werden, da innerhalb der Union unterschiedliche Meinungen über mögliche Koalitionen bestehen. So hat CSU-Chef Markus Söder eine Zusammenarbeit mit den Grünen abgelehnt, während Merz betont, dass die Entscheidung letztlich von den Wählerinnen und Wählern abhängt und ihm „Herr Söder nichts vorschreibt“.

Europäische Perspektive und Erwartungen

Die politische Stabilität Deutschlands ist für die Europäische Union von entscheidender Bedeutung. Seit dem Zerbrechen der Regierungskoalition im November 2024, ausgelöst durch Differenzen zwischen SPD und FDP, befindet sich Deutschland in einer Phase der Unsicherheit. Dieses innenpolitische Vakuum fällt mit der Wiederwahl von Donald Trump zum US-Präsidenten zusammen, was die geopolitischen Spannungen erhöht.

Klaus Welle, ehemaliger Generalsekretär des Europäischen Parlaments, betont die Rolle Deutschlands als integrative Kraft innerhalb der EU: „Mehr Stabilität in Deutschland und Frankreich wäre auch für die europäische Integration willkommen.“

MAB

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