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Premierministerin Elisabeth Borne erklärte am Freitag, dass der Mindestlohn in Frankreich (Smic) am 1. Mai um „etwas mehr als 2%“ steigen werde und forderte die Unternehmen auf, „die Lohntabellen neu zu verhandeln“. Die Maßnahme soll die Kaufkraft stärken, nachdem die Inflation im März etwas höher als erwartet ausgefallen war.

Die Inflation im März, die mit 5,7 % etwas höher lag als die vom amtlichen Statistikinstitut Insee ursprünglich prognostizierten 5,6 %, wird mechanisch „zu einer Erhöhung des Smic am 1. Mai um etwas mehr als 2 %“ führen, wodurch die Erhöhung über ein Jahr auf 6 % steigen wird, erklärte die Regierungschefin bei einem Besuch in Hanches im Département Eure-et-Loir. Nach Angaben des Büros von Arbeitsminister Olivier Dussopt wird die Erhöhung 2,19 % betragen. Der monatliche Netto-Smic wird somit um 30 Euro auf 1.383 Euro für eine Vollzeitbeschäftigung mit 35 Wochenstunden angehoben.

Beim Besuch eines Supermarkts, der von Demonstranten gegen die Rentenreform gestört wurde, forderte Elisabeth Borne die Unternehmen auf, „so schnell wie möglich die Lohntabellen“ für die Angestellten neu auszuhandeln, damit Arbeitnehmer, die etwas mehr als den Mindestlohn verdienen, nicht benachteiligt werden. „Ich fordere alle Berufszweige und alle Unternehmen auf, sich zu bewegen, um so der großen Sorge der Franzosen, die Kaufkraft, zu begegnen“, sagte die Premierministerin.

Bei dieser Reise versicherte die Premierministerin auch, dass der von den großen Einzelhandelsunternehmen eingeführte „Anti-Inflationskorb“ einen stärkeren Preisanstieg verhindert habe. „Dank des Anti-Inflations-Quartals, mit dieser Verpflichtung der Einzelhändler, ihre Gewinnspannen zu beschränken, um die Kaufkraft zu schützen, konnte der Preisanstieg bei Lebensmitteln und Hygieneprodukten eingedämmt werden“, sagte die Regierungschefin.

Sie versicherte außerdem, dass „bei allen Einzelhändlern, die sich im Anti-Inflationsquartal (das am 15. Juni ausläuft) engagiert haben, bei den Produkten, die im Anti-Inflations-Warenkorb sind, die Preise im Durchschnitt um 5 % gesunken sind“.

Die Ansage Bornes erfolgte, nachdem das Statistikamt Insee die endgültigen Schätzungen der Inflation für den Monat März veröffentlicht hatte. Der Mindestlohn wird jedes Jahr am 1. Januar mechanisch erhöht, um den Preisanstieg für die 20 % der Haushalte mit dem niedrigsten Einkommen abzufedern. Auch im Laufe des Jahres werden die Mindestlöhne jedesmal dann angehoben, wenn die Inflationsrate über 2 % liegt.


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