Tag & Nacht

Viele Franzosen fordern die Sozialhilfe, auf die sie eigentlich Anspruch haben, nicht ein.

Wie Le Parisien berichtet, hat die Plattform Mes-allocs.fr versucht, für die wichtigsten Sozialleistungen den Prozentsatz der Franzosen zu ermitteln, die sie nicht beantragen, obwohl sie eigentlich Anspruch darauf haben. Das Ergebnis: Mindestens zehn Milliarden Euro an Sozialleistungen werden in Frankreich jedes Jahr von ihren potenziellen Empfängern nicht in Anspruch genommen.

Während dieser Betrag bei einigen Sozialleistungen relativ gering ist, werden andere Möglichkeiten von den Anspruchsberechtigten  fast vollständig vernachlässigt. Beispiel: Der nicht in Anspruch genommene Betrag der Beihilfe für die Erziehung behinderter Kinder (AEEH) wird auf 85% geschätzt. Bei der Beihilfe für behinderte Erwachsene (AAH) liegt er bei 61%.

Mes-Allocs.fr hat auch Gründe dafür gefunden: Bestimmte Hilfen, wie zum Beispiel das Mindesteinkommen RSA mit 35% Nichtinanspruchnahme oder die Aktivitätsprämie (53%), unterliegen einer vierteljährlichen Aktualisierung der Einkünfte durch den Begünstigten bei der Sozialkasse. Das scheint ein Hindernis zu ein. Während andere Leistungen, wie z. B. die Schulmittelbeihilfe, automatisch gewährt werden.

Bei ein und derselben Art der Sozialhilfe variiert die Quote der Nichtinanspruchnahme auch zwischen den verschiedenen Departements. Beispielsweise liegt die Nichtinanspruchnahme der Beihilfe für behinderte Erwachsene im Departement Ain bei 73%, im Departement Aude dagegen nur bei 39%.


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