Tag & Nacht




Frankreichs Süden steht derzeit unter einer Hitzeglocke, die ihresgleichen sucht. 42 Départements haben Alarmstufe Orange – das ist nicht einfach nur „Sommer“, das ist die offizielle Warnung: Vorsicht, hier wird es lebensgefährlich heiß. Bordeaux, Toulouse, Marseille, Lyon – allesamt Städte, die aktuell wie unter einem gigantischen Brennglas liegen. Das Thermometer? Klettert oft bis an die 43 °C.

Wer dort jetzt an Urlaub denkt, hat vermutlich noch nie erlebt, wie sich Asphalt bei diesen Temperaturen anfühlt. Er weicht auf, als wolle er gleich Blasen werfen. Die Luft flimmert, selbst der Wind kommt heiß wie aus einem Fön.


Alarmstufe Orange – wenn Hitze zur Gefahr wird

Orange heißt in Frankreich: Hier geht es um ernste Gesundheitsrisiken. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, kleine Kinder, chronisch Kranke – und alle, die draußen arbeiten müssen. Météo-France mahnt, sich zwischen 11 und 21 Uhr nicht der direkten Sonne auszusetzen, regelmäßig zu trinken und kühle Rückzugsorte aufzusuchen. Denn Hitzschlag und Dehydrierung lauern schneller, als man denkt.

Ganze Stadtviertel geraten unter Stress, wenn Häuser die Hitze speichern und sich nachts nicht mehr abkühlen. Das macht Schlaf zur Glückssache – und Erholung fast unmöglich.


Bordeaux, Toulouse, Marseille, Lyon – unter der Hitzehaube

Bordeaux: 43 °C, und selbst nachts bleibt das Thermometer oft über 25 °C hängen.
Toulouse: ähnlich gnadenlos, mit tagelangem Hochtemperatur-Dauerfeuer.
Marseille: mehr als 40 °C und kaum Wind, der Linderung bringt.
Lyon: eine Hitzewelle, die auch hier das Stadtleben lähmt.

Die Prognosen? Trostlos für alle, die auf schnelle Abkühlung hoffen. Die Hitze bleibt – mindestens die nächsten Tage.


Wenn nicht nur Menschen schwitzen

Die Hitze frisst sich in alle Bereiche. Krankenhäuser melden steigende Zahlen hitzebedingter Notfälle. Stromnetze ächzen, weil Klimaanlagen und Ventilatoren im Dauereinsatz sind. Bauern fürchten um ihre Ernten – Weinstöcke und Getreidefelder leiden unter Trockenstress, und für manche Früchte ist die Saison wohl vorzeitig vorbei.

Selbst der Verkehr leidet: Schienen können sich verziehen, Asphalt kann aufbrechen. Frankreichs Infrastruktur steht unter derselben Hitzeglocke wie seine Bewohner.


Ein Blick in die Zukunft – und der macht nicht kühler

Klimaforscher sehen solche Hitzewellen nicht mehr als Ausnahme, sondern als Vorgeschmack. Wenn der CO₂-Ausstoß nicht drastisch sinkt, könnten Städte wie Paris bis 2050 im Sommer regelmäßig 50 °C erleben. Das ist keine dystopische Science-Fiction – es ist eine berechnete Wahrscheinlichkeit.

Die aktuelle Hitzewelle zeigt, wie unvorbereitet selbst entwickelte Länder auf extreme Wetterereignisse reagieren. Mehr Bäume in Städten, bessere Isolierung von Gebäuden, hitzeresistente Pflanzen in der Landwirtschaft – das alles wird künftig kein „nice to have“ mehr sein, sondern Überlebensstrategie.


Frankreichs Hitzesommer – ein Weckruf

Was bleibt? Eine Lektion in glühender Klarheit: Wir stehen mitten im Klimawandel. Schutzmaßnahmen müssen jetzt greifen – kurzfristig, um Leben zu retten, und langfristig, um das Klima zu stabilisieren.
Sonst ist dieser Sommer nur der Anfang einer neuen Normalität, die niemand genießen wird.

Von C. Hatty

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