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Der Mindestlohn in Frankreich, der SMIC, wird am 1. Januar 2023 um 1,8% angehoben. Diese Erhöhung entspricht zusätzlichen 24 Euro netto pro Monat. Es ist die vierte Erhöhung in Folge.

Der SMIC wird am 1. Januar 2023 um 1,8% erhöht. Das entspricht einer Erhöhung um 24 € netto pro Monat (30 € brutto). Der Mindestlohn wird von 11,07 € auf 11,27 € brutto pro Stunde steigen und somit bei einer 35-Stunden-Woche 1.353 € netto (1.709,28 € brutto) erreichen. Es ist das erste Mal, dass der SMIC über 1.700 € brutto pro Monat steigt.

Die Erhöhung wurde von der Regierung allerdings noch nicht bestätigt. Sie entspricht der Anwendung der automatischen Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns. Diese Erhöhung wird anhand von zwei Kriterien berechnet: der festgestellten Inflation für die 20% der Haushalte mit dem niedrigsten Einkommen und der Hälfte des Kaufkraftgewinns des Basisstundenlohns für Arbeiter und Angestellte (SHBOE). Die Veröffentlichung der endgültigen Inflationszahlen durch das Statistikinstitut Insee, nämlich 6,2% für November, ist Grundlage der Berechnung.

120 € brutto pro Monat mehr in einem Jahr
Dies ist die vierte Erhöhung des SMIC in Folge seit einem Jahr. Vor einem Jahr war er um 0,8%, am 1. Mai 2022 um 2,6% und am 1. August um weitere 2% gestiegen. Diese Aufwertungen entsprechen einer Erhöhung von 120 € brutto pro Monat innerhalb eines Jahres unter Berücksichtigung der bevorstehenden Erhöhung.

Die sukzessiven Erhöhungen freuen die betroffenen Arbeitnehmer, die mit steigenden Preisen konfrontiert sind, weniger allerdings die Arbeitgeber, die ihre Ausgaben entsprechend steigen sehen.

In den nächsten Monaten könnte sich die Berechnungsregel allerdings ändern. Eine unabhängige Expertengruppe unter der Leitung des Wirtschaftswissenschaftlers Gilbert Cette, die die Regierung berät, schlägt eine Reform des SMIC vor. Es geht darum, die Berechnungsformel zu ändern, um zu viele aufeinanderfolgende Erhöhungen zu vermeiden. Es wird sogar vorgeschlagen, die Erhöhung des SMIC nicht mehr auf die Inflation zu stützen, sondern auf die Entwicklung der in den Berufszweigen ausgehandelten Löhne. Wenn sich diese Löhne nicht ändern, würde entsprechend auch der SMIC unverändert bleiben.

Das würde zweifellos die Gewerkschaften wieder auf die Barrikaden bringen. Arbeitnehmergewerkschaften streben inflationsindexierte Lohnerhöhungen für alle Arbeitnehmer an, um die Preissteigerungen und den damit verbundenen Kaufkraftverlust aufzufangen.


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