Tag & Nacht

Die Maßnahme wird als „Anti-Stau-Bonus“ beworben, um insbesondere die A1 und die A23 morgens und abends zu entlasten. Autofahrer, die darauf verzichten, während der Hauptverkehrszeiten auf den am meisten verstopften Straßen allein mit dem Auto zu fahren, erhalten einen Bonus.

Die Verwaltung von Lille stimmte am Freitagabend für die Einführung eines Bonus, der an Autofahrer gezahlt wird, die während der Hauptverkehrszeiten auf den staureichsten Strecken mit anderen im Auto fahren. Für den Bonus von zwei Euro pro Fahrt kommen diejenigen in Frage, die auf Fahrgemeinschaften umsteigen und ihre Fahrten auf weniger intensive Zeiten verlegen.

Inspiriert von einer holländischen Maßnahme
Dieser „Ökobonus“, der auch als „Anti-Stau-Bonus“ bezeichnet wird, um insbesondere die A1 und die A23 morgens und abends zu entlasten, wurde von einer Maßnahme inspiriert, die 2015 in Rotterdam eingeführt wurde, und ist laut der Regionalverwaltung von Lille eine „Premiere in Frankreich“. Die Maßnahme, die auf einem System zur automatischen Erkennung von Nummernschildern beruht, scheiterte lange Zeit am Datenschutz, der die Speicherung der Nummern ohne die Zustimmung der Autobesitzer verhinderte. Die Autofahrer sollen sich daher ab dem Frühjahr 2023 freiwillig melden und der Speicherung ihrer täglichen Fahrten anhand der Nummernschilder zustimmen. Anschliessend werden 5.000 von ihnen im Sommer 2023 für ein erstes, neunmonatiges Testprogramm ausgesucht.

Bonus von zwei Euro pro Fahrt
Für jede Mitfahrt in einer Fahrgemeinschaft und somit jede vermiedene Fahrt mit dem eigenen Wagen, was über eine App gemeldet wird, gibt es einen Bonus von zwei Euro bis zu einer Obergrenze von 80 Euro pro Monat. Die Regionalverwaltung erhofft sich so eine Verringerung des Verkehrsaufkommens zu den Hauptverkehrszeiten auf der A1, wie sie in einer Pressemitteilung erläuterte. Die neue Regelung hat vorerst eine Laufzeit von drei Jahren und soll rund neun Millionen Euro kosten. Die grünen Mitglieder des Regionalrats fordern jedoch, stattdessen eher „wirksame Alternativen“ zum Auto zu entwickeln.


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