Der 4. März hat in der Weltgeschichte immer wieder eine besondere Rolle gespielt. Ob politische Umwälzungen, bedeutende Erfindungen oder kulturelle Meilensteine – dieser Tag war Zeuge zahlreicher Ereignisse, die den Lauf der Geschichte beeinflusst haben. Besonders in den USA markiert der 4. März traditionell einen Wendepunkt, doch auch in Frankreich und anderen Teilen der Welt fanden an diesem Datum einschneidende Entwicklungen statt.
USA: Die traditionelle Amtseinführung der Präsidenten
Bis 1933 war der 4. März in den USA ein ganz besonderer Tag – nämlich der offizielle Amtsantrittstermin des Präsidenten. Von George Washingtons zweiter Amtszeit im Jahr 1793 bis zur Wahl von Franklin D. Roosevelt 1933 wurde das Amt des Präsidenten immer am 4. März angetreten.
Warum gerade dieses Datum? Die US-Verfassung von 1789 hatte keine feste Regelung für den Amtsantritt, doch mit der Zeit setzte sich der 4. März als Übergangszeitraum nach der Wahl durch. Erst mit dem 20. Zusatzartikel zur Verfassung wurde das Datum auf den 20. Januar vorverlegt, um die lange Wartezeit zwischen Wahl und Amtsantritt zu verkürzen.
Mehrere berühmte Präsidenten legten an einem 4. März ihren Amtseid ab, darunter Abraham Lincoln (1861 und 1865), Franklin D. Roosevelt (1933) und Thomas Jefferson (1801). Besonders Lincolns erste Amtseinführung 1861 war historisch bedeutsam, denn sie fand kurz vor dem Ausbruch des Amerikanischen Bürgerkriegs statt. In seiner berühmten Rede appellierte er an den Zusammenhalt der Nation – doch vergeblich.
Frankreich: Der Fall von Louis-Philippe und die Zweite Republik (1848)
Auch in Frankreich ist der 4. März ein Tag des Wandels. Nach der Februarrevolution von 1848, die das Ende der Julimonarchie von König Louis-Philippe besiegelte, wurde an diesem Tag eine der zentralen Reformen der neuen Regierung beschlossen: das allgemeine Männerwahlrecht.
Vor 1848 war das Wahlrecht in Frankreich stark eingeschränkt und an Besitz gebunden. Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung durfte wählen. Doch mit der Ausrufung der Zweiten Republik wurden demokratische Reformen eingeleitet – und eine der wichtigsten war das allgemeine Wahlrecht für Männer, das am 4. März 1848 gesetzlich festgelegt wurde.
Diese Entscheidung markierte einen radikalen Wandel: Statt nur 250.000 wahlberechtigter Franzosen hatten plötzlich fast 9 Millionen Männer das Recht, ihre Stimme abzugeben. Frauen wurden allerdings weiterhin ausgeschlossen, ihr Wahlrecht erhielten sie in Frankreich erst 1944.
Die Euphorie über die neuen demokratischen Freiheiten währte jedoch nicht lange. Schon 1851 putschte sich Louis Napoléon Bonaparte an die Macht, erklärte sich zum Kaiser Napoléon III. und beendete die Zweite Republik.
Technologische und wissenschaftliche Errungenschaften
Der 4. März war auch ein Tag, an dem bahnbrechende Entdeckungen und Entwicklungen stattfanden. Ein Beispiel ist die Gründung des Time Magazine im Jahr 1923. Das Nachrichtenmagazin entwickelte sich rasch zu einer der einflussreichsten Publikationen weltweit und prägte die moderne journalistische Berichterstattung entscheidend mit.
Ein weiteres historisches Ereignis war die Erfindung der ersten funktionierenden Morse-Telegraphenleitung. Samuel Morse, der Erfinder des Morse-Codes, testete am 4. März 1843 erfolgreich eine Telegrafenleitung zwischen Washington D.C. und Baltimore – ein Meilenstein in der Geschichte der Telekommunikation.
Ein düsteres Kapitel: Das Massaker von My Lai (1968 bekannt geworden)
Nicht alle Ereignisse des 4. März sind positiver Natur. Am 4. März 1968 wurde der Öffentlichkeit erstmals das Massaker von My Lai bekannt, bei dem US-Soldaten während des Vietnamkriegs hunderte vietnamesische Zivilisten ermordeten. Dieses Kriegsverbrechen schockierte die Welt und führte zu einem massiven Vertrauensverlust in die US-Regierung.
Ein Tag der Geburtstage und Abschiede
Ein Blick auf die Liste der Persönlichkeiten, die an einem 4. März geboren wurden, zeigt eine beeindruckende Vielfalt. Hier einige bekannte Namen:
- Antonio Vivaldi (1678-1741) – Der italienische Komponist, bekannt für „Die vier Jahreszeiten“.
- Garrett Morgan (1877-1963) – US-amerikanischer Erfinder, der die erste automatische Ampel entwickelte.
- Miriam Makeba (1932-2008) – Südafrikanische Sängerin und Bürgerrechtlerin.
Auch bedeutende Persönlichkeiten verstarben an diesem Datum. Ein Beispiel ist der sowjetische Diktator Josef Stalin, der am 4. März 1953 einen Schlaganfall erlitt und wenige Tage später starb – ein Moment, der das Ende einer Ära einläutete.
Fazit: Ein Tag voller Wendepunkte
Ob politische Umbrüche, technologische Fortschritte oder kulturelle Meilensteine – der 4. März hat eine Vielzahl bedeutender Ereignisse hervorgebracht. Von der Einführung des allgemeinen Wahlrechts in Frankreich über die traditionellen Amtseinführungen in den USA bis hin zu historischen Erfindungen ist dieser Tag ein Symbol für Wandel und Neuanfänge. Wer hätte gedacht, dass so viel Geschichte an einem einzigen Datum steckt?
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